Vor dem Bezirksgericht Zürich stehen vier Schweizer, die Gold aus einem Überfall verkauft haben sollen. Auch ein Gold-Ankäufer, der die Ware an eine Scheideanstalt weitervermittelt hatte, ist angeklagt.
Das Quartett dieser Geschichte ist kurios, berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ). Ein 60-jähriger Künstler, ein 50- jähriger Ex-Eishockeyprofi, ein ehemaliger Vermögensverwalter und ein 47-jähriger professioneller Goldhändler, der laut NZZ mit arabischen Königshäusern Geschäfte trieb, stehen vor Gericht. Ihnen wird Hehlerei und Geldwäscherei vorgeworfen. Das Problem: Das Gold, insgesamt 8,5 kg, stammt von einem brutalen Überfall auf einen Juwelier in Bern. Der Künstler und der Ex- Vermögensverwalter haben demnach kurz vor Weihnachten 2017 insgesamt 8,5 Kilogramm losen Goldschmuck für 150.000 Franken (!) gekauft. Dies entspricht umgerechnet 140.000 Euro, also 16.500 Euro/Kilo, 16,50 Euro/Gramm. Laut Anklage wäre zu diesem Zeitpunkt offensichtlich gewesen, dass der Schmuck Raubgut war.
Am Vortag war ein Berner Juwelier brutal niedergeschlagen und ausgeraubt worden. Insgesamt mindestens 17 Kilogramm Gold seinen entwendet worden. Der Haupttäter, ein 34-jähriger Ukrainer, konnte in Deutschland verhaftet werden. Sein Anteil der Beute, rund die Hälfte, fehlt bis heute. Die vier nun Beschuldigten haben mit dem eigentlichen Überfall nichts zu tun, sollen aber geholfen haben, das Gold zu Geld gemacht zu haben. Im Atelier des Künstlers sei der Schmuck in 100-Gramm-Nuggets eingeschmolzen worden.
Diese Nuggets habe der 47-jährige lizenzierte Goldhändler dann an eine Edelmetall-Firma verkauft. Der Goldhändler gibt sich unschuldig, so die NZZ. Für ihn sei es ein normales, alltägliches Vermittlungsgeschäft gewesen, für das er 4 % Kommission erhalten habe. Er habe das Umfeld seiner beiden Geschäftspartner abgeklärt. Die Urteile werden am Mittwoch erwartet.
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