Widerstandsfähig: Luxusmarkt knackt 1,5 Billionen-Euro-Marke

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Kunden lieben ihn: Der Trend zu Luxusgütern ist ungebrochen. Im Jahr 2023 wird ein neuer Rekord von 1,5 Billionen Euro Umsatz geknackt. (c)freepik/AI generated

Der globale Luxusmarkt erreicht 2023 einen neuen Rekordwert. Das gesamte Highend-Geschäft dürfte auf rund 1,5 Billionen Euro wachsen. Schmuck erreicht einen Umsatz von 30 Milliarden Euro,  so die aktuelle Ausgabe der „Luxury Goods Worldwide Market Study“ von Bain & Company in Zusammenarbeit mit dem italienischen Luxusgüterversand Fondazione Altagamma.



Trotz der schwierigen makroökonomischen Rahmenbedingungen kann der internationale Luxusmarkt demnach im Jahr 2023 erneut ein Wachstum von voraussichtlich 8 bis 10 Prozent verzeichnen. Dies bedeutet einen Anstieg der Ausgaben in den verschiedenen Luxuskategorien um insgesamt rund 160 Milliarden Euro.

Moment der Entscheidung: Peak erreicht?

Die neuen Rekorde täuschen jedoch nicht darüber hinweg, dass die aktuellen Prognosen auf eine Verlangsamung der Performance im Bereich der persönlichen Luxusgüter im Jahr 2024 hindeuten. Diese Entwicklung zeichnete sich bereits bei den, in den vergangenen Wochen präsentierten Quartalszahlen der Branchenriesen LVMH und Richemont speziell im Schmuckbereich ab. Die Reaktionen waren eindeutig. Synchron mit den sinkenden Außentemperaturen ebenfalls auf Talfahrt geschickt, wie DERJUWELIER.AT berichtet.

Ähnlich bewertet Marie-Therese Marek, Bain-Partnerin und Branchenexpertin, die aktuelle Situation: „Dies ist ein entscheidender Moment für die Luxusgüterindustrie.“ So werde der Markt bis Jahresende 2023 nur mehr für 65 bis 70 Prozent der Marken ein positives Wachstum generieren – gegenüber 95 Prozent im Jahr 2022. Es stellt sich die Frage, ist der Peak des Luxusgüterbooms erreicht und was sind die Folgen.

Mögliches Szenario: Fusionen und Übernahmen

„Um weiterhin zu den Gewinnern zu gehören, müssen Marken jetzt ihre Widerstandsfähigkeit, Relevanz und Innovationsfähigkeit unter Beweis stellen – die Zutaten für des Erfolgsrezept der Zukunft“, so Marek. Denn aktuell begünstigt bei Luxusgütern für den persönlichen Gebrauch, wie etwa Schmuck und Uhren, die kontinuierlichen Preissteigerungen das Wachstum. So wird etwa der Umsatz mit Schmuck im laufenden Jahr 2023 voraussichtlich 30 Milliarden Euro erreichen.

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Die Bain&Company Studie prognostiziert ein weiteres Wachstum für die residierte Branche, wenn auch mit einem inhomogenen Gesamtbild. (c) Bain&Company

Dabei geben die Monobrands, so die Studie, klar den Ton an. Das liege an der Nachfrage nach außergewöhnlichen Erfahrungen und der zunehmenden Rolle von Clienteling, also der personalisierten Interaktion im Vertrieb. Bis 2030 werden Online- und Monobrandkanäle laut Bain-Prognose insgesamt zwei Drittel des gesamten Luxusmarktes ausmachen. Das vermehrte Verschmelzen von physischen und digitalen Erlebnissen, birgt jedoch Herausforderungen für die Marken. Denn sie müssen, so Marek, über die gesamte Customer Journey hinweg Exzellenz garantieren und sich mehr denn je vom Wettbewerb differenzieren.

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Ohne perfektioniertes Kundenerlebnis kein Wachstum (c) Bain&Company

Dafür braucht es hohe Investments. Was nicht zuletzt, so die Bain-Studie, zu Fusionen und Übernahmen führen wird, die von der Notwendigkeit getrieben sind, die wichtigsten Herausforderungen der Branche zu bewältigen. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Nachhaltigkeit und der Einsatz von Technologie.

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