Weihnachtsgeschäft 2025: Regionale Unterschiede bleiben deutlich

Österreich Handel Weihnachtsgeschäft

Einkaufszentren melden starke Besucherzahlen, während innerstädtische Lagen ein gemischtes Ergebnis verzeichnen. © Freepik

Österreichs Handel blickt zur Halbzeit des Weihnachtsgeschäfts 2025 auf eine insgesamt positive, aber verhaltene Entwicklung. Die Zwischenbilanz ist klar: Die Händler sind zufrieden, doch von Rekordstimmung ist man weit entfernt. Vor allem der 8. Dezember, heuer ein Montag, sorgte für zusätzliche Frequenz, allerdings mit stark variierenden Ergebnissen je nach Region und Standort.



Wien: Shoppingcenter im Vorteil, Innenstädte mit gemischten Ergebnissen

In Wien zeigte sich ein zweigeteiltes Bild. Während die großen Einkaufszentren sehr gute Besucherzahlen meldeten, fielen die Frequenzen in manchen Innenstadtlagen witterungsbedingt schwächer aus. Erst am Nachmittag legte der Zustrom spürbar zu. Besonders stark präsentierte sich die Shopping City Süd: Rund um die Mittagszeit waren kaum noch Parkplätze verfügbar, die Besucherzahlen lagen leicht über dem Vorjahr. Auch im Designer Outlet Parndorf nutzten viele Kundinnen und Kunden aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland den freien Tag. Zusätzlich kamen zahlreiche Besucher aus der Slowakei und Ungarn, was der Region einen deutlichen Frequenzschub brachte.

Niederösterreich: Innenstädte bleiben verhalten

Abseits der SCS sahen die kleineren und mittleren Handelslagen Niederösterreichs ein uneinheitliches Bild. In Innenstädten wie Mödling blieb der Feiertag deutlich hinter der Bedeutung eines klassischen Einkaufssamstags zurück. Händler betonen, dass die stärksten Tage traditionell erst kurz vor Weihnachten kommen. Für die Einkaufszentren der Region hingegen zeigte sich der 8. Dezember als stabiler Frequenzbringer, insbesondere dort, wo Gastronomie und Mode ein breites Publikum anziehen.

Salzburg: Stadt profitiert, Landgemeinden kaum

In Salzburgs Landeshauptstadt wurde das Angebot zahlreicher geöffneter Geschäfte intensiv genutzt. Die Frequenz lag deutlich über einem normalen Werktag, die Innenstadt profitierte vom touristischen Umfeld und von regionalen Besuchern. Ganz anders in den ländlichen Gebieten: Hier fehlte der Anreiz, da viele Geschäfte geschlossen hatten oder die Handelsdichte zu gering war, um nennenswerten Zusatzverkehr zu erzeugen. Der 8. Dezember wirkt hier zunehmend weniger als Umsatztreiber.

Österreich Handel Weihnachtsgeschäft 2025
Das Weihnachtsgeschäft zeigt stabile Trends und der stationäre Handel bleibt trotz Online Konkurrenz ein wichtiger Anziehungspunkt. © Freepik

Kärnten: Einkaufszentren stark

Auch in Kärnten zeigt sich ein starkes Gefälle: Öffnen am Feiertag lohnt sich nach Aussage vieler Händler nur dort, wo Frequenz und Umsatz verlässlich sind, insbesondere in Einkaufszentren. Im Atrio in Villach verzeichnete das Management eine gute Besuchslage. Gleichzeitig bestätigt sich ein bundesweiter Trend: Ein erheblicher Teil der Weihnachtseinkäufe beginnt mittlerweile bereits im Oktober und verstärkt sich in der ersten Novemberhälfte. Das entzerrt die Spitzen und relativiert die Bedeutung einzelner Spitzentage wie dem 8. Dezember.

Einordnung für österreichische Juweliere und Uhrenfachhändler

Frequenz entsteht dort, wo Handelsdichte hoch ist. Einkaufszentren und urbane Lagen bleiben die stärksten Umsatztreiber am 8. Dezember. Innenstädte profitieren vor allem an wetterstabilen Tagen. Schaufenster, Außendarstellung und Eventmarketing können hier zusätzlich wirken. Der Einkauf findet früher statt als früher. Juweliere sollten ihre Weihnachtskampagnen bereits im Oktober aktivieren. Beratung bleibt der entscheidende Vorteil. Gerade im Luxus und Premiumbereich nutzen Männer und Paare den stationären Handel bewusst für persönliche Beratung und sofortige Verfügbarkeit.

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