Designt wurde die Cartier Cheich von Jacques Diltoer, dem damaligen Kreativdirektor von Cartier. ©Sotheby's
Die Überraschung war enorm, als die Cartier Cheich für 1,1 Mio. Euro den Besitzer wechselte. Das Auktionshaus Sotheby‘s war von einem Preis zwischen 200.000 und 400.000 Euro ausgegangen.
Die Cartier Cheich ist Zeuge einer unkonventionellen Wette. So ist es die Geschichte der Uhr, die den ungewöhnlichen Zeitmesser so speziell macht. 1983 trat Cartier-CEO Alain Dominique Perrin an den Rallye Dakar-Gründer Thierry Sabine heran. Seine Idee: ein einzigartiger Preis für jenen Sieger, der das Rennen zweimal hintereinander in der gleichen Fahrzeugkategorie gewinnt. Laut Perrin eine schier unmögliche Aufgabe. Doch Gaston Rahier belehrte ihn eines Besseren. Der belgische Motorradrennfahrer gewann schon im ersten Jahr nach der Lancierung der Challenge. Im darauffolgenden Jahr ging die Trophäe ebenfalls an den Belgier- und somit auch die seltene Cartier Cheich.
Einzigartig durch Seltenheit und Design
Einzig und allein für die “Cartier Challenge” entwarf und produzierte Cartier genau vier Exemplare dieser Uhr. Unter Experten gilt der wertvolle Chronograf als ein beeindruckendes Beispiel für Cartiers einzigartigen Ansatz bei der Gestaltung von Gehäusen. Die geschwungene Gehäusekonstruktion wurde vom traditionellen Tagelmust-Kopftuch der Tuareg inspiriert, einer in der Sahara beheimateten Berber-Ethnie. Der Name der Uhr leitet sich von einer der Bezeichnungen für das Volk ab. Denn man nennt die Tuareg auch Tamascheq, Volk der Schleier – oder aber Cheich.
Das Verbleiben der vier Raritäten
Die von Rahier gewonnene Cartier Cheich war auch nach dessen Tod 2005 bis 2022 im Besitz seiner Familie. Eine weitere der insgesamt vier Uhren gilt als verschollen. Die anderen beiden Zeitmesser befinden sich im historischen Archiv des Hauses Cartier. Nun, fast 40 Jahre später, hat die wertvolle Uhr zum allerersten Mal Besitzer gewechselt. Wer die Rarität bei der Sotheby's-Auktion in Paris erworben hat, ist nicht bekannt.
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