Während das Wachstum verlangsamt, bleibt die Schmuck- und Uhrenbranche dennoch auf einem stabilen Kurs. © Shutterstock.com
Eine aktuelle McKinsey-Studie zeigt, dass das Wachstum in der Luxusindustrie in den kommenden Jahren auf ein Minimum sinkt. Während die USA als Wachstumsmotor fungieren, bleibt der chinesische Markt hinter den Erwartungen zurück. Doch es gibt Lichtblicke in der Schmuck- und Uhrenbranche – wenn man die einzelnen Zielgruppen betrachtet.
Laut einer aktuellen McKinsey-Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Fachmedium Business of Fashion veröffentlicht wurde, verlangsamt sich das Wachstum der Luxusbranche erheblich. Für den Zeitraum von 2024 bis 2027 wird lediglich ein jährliches Wachstum von 1-3% prognostiziert. In den Jahren 2019 bis 2023 konnte die Branche noch ein durchschnittliches Wachstum von 5% verzeichnen.
Chinas Markt stagniert
Ein zentraler Faktor für die langsame Entwicklung ist die Konsumzurückhaltung, insbesondere in China, wo die Nachfrage nach Luxusgütern stark stagniert. Die Studie zeigt, dass über 80% des Wachstums der letzten Jahre durch Preiserhöhungen generiert wurden, während die tatsächliche Nachfrage moderat blieb. Diese Entwicklung wirkt sich negativ auf die gesamte Branche aus und stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen.
USA als Wachstumsmotor
Im Gegensatz dazu treten die USA als wichtiger Wachstumsmotor auf. Sinkende Inflationsraten und steigende Einkommen in den Vereinigten Staaten tragen dazu bei, dass der Markt dort stabil bleibt. Die Ultra-High-Net-Worth Individuals (UHNWI) spielen eine entscheidende Rolle: Sie sind für 50% des Marktwachstums zwischen 2019 und 2023 verantwortlich, obwohl sie nur einen kleinen Teil der Luxuskundenbasis ausmachen.
Herausforderungen und Chancen
Die Unternehmen sollten daher Produkt- und Marketingstrategien entwickeln, die jüngere Kunden ansprechen, ohne ältere Kunden zu verprellen. „Gerade im Luxussegment sollten die Marken die Anforderungen ihrer anspruchsvollen Zielgruppe hinsichtlich Exklusivität, Kreativität und Handwerkskunst weiter übertreffen“, sagt Felix Rölkens, Partner bei McKinsey & Company in Berlin. Er ergänzt: „36 Prozent der von uns befragten UHNWI gaben an, dass sich beispielsweise das in-store Erlebnis in den vergangenen Jahren verschlechtert hat.“ Trotz der Herausforderungen bleibt die Bedeutung dieser Zielgruppe hoch, da 50% des Marktwachstums zwischen 2019 und 2023 auf Ultra-High- und High-Spender zurückzuführen sind, die lediglich zwei bis vier Prozent der Luxuskundenbasis ausmachen.
Trotz der allgemeinen Marktentwicklungen gibt es positive Nachrichten für die Schmuck- und Uhrenbranche. Diese Segmente zeigen eine stabile Wachstumsrate von 4-6% bis 2027, angetrieben durch die anhaltende Nachfrage nach Luxusgeschenken und personalisierten Produkten. Im Gegensatz dazu wachsen die Umsätze mit Luxusuhren und -bekleidung nur um 2-4% pro Jahr. Dieser Rückgang ist unter anderem auf die Konsumzurückhaltung und den zunehmenden Wettbewerb durch den Secondhand-Markt zurückzuführen.
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