MCH: Verwaltungsrat nickt ab

Der Verwaltungsrat hat Grünes Licht gegeben. Die Neuausrichtung der Basler Messe kann beginnen. Der neue Ankeraktionär James Murdoch ist in den Verwaltungsrat gezogen.


Die Sanierung rückt näher. Bei einer außerordentlichen Generalversammlung genehmigte der Verwaltungsrat die geplante Kapitalerhöhung sowie die Wahl des neuen Ankeraktionärs James Murdoch. Das Votum sei deutlich ausgefallen, schreibt die MCH. Die Aktionäre, die ihre Stimme wegen Corona schriftlich abgeben mussten, sagten mit über 70% „Ja“ zur Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 105 Mio. Fr. (97 Mio. Euro), berichten Schweizer Nachrichtenagenturen.

Klare Mehrheiten gab es auch bei den Ergänzungswahlen für den Verwaltungsrat. So wurden James Murdoch, Sohn des australischen Medienmoguls Rupert Murdoch, Jeffrey Palker und Eleni Lionaki laut den Angaben mit 78 bis 86% der Stimmen gewählt. Murdoch soll laut dem Rettungsplan über sein Unternehmen Lupa Systems zum neuen großen Ankeraktionär der MCH Group werden.

Der Messebetreiber erwartet 2020 einen massiven Umsatz- und Gewinneinbruch. Das nun genehmigte Maßnahmepaket sei daher zwingend erforderlich gewesen, um die Folgen der Krise zu bewältigen, betonte der Verwaltungsrat im Communiqué. Nun sei der Weg frei zur notwendigen Sanierung und der strategischen Neuausrichtung des Messebetreibers.

Gegen den Einstieg Murdochs hatte sich im Vorfeld allerdings auch Widerstand formiert. So wehrte sich etwa Erhard Lee vom Zürcher Vermögensverwalter AMG gegen das Rettungspaket. Lee kontrolliert über seine Fondsgesellschaft wohl knapp 10 % der MCH-Aktien. Auch die Motivation von James Murdoch ist Medienberichten zufolge nicht klar. Angeblich habe er nur Interesse an der Kunstmesse der MCH, der Art Basel, nicht der Uhrenmesse, Baselworld (hier).

Die beschlossenen Maßnahmen müsse man jetzt ohne weitere Zeitverzögerung umsetzen, ergänzte Bernd Stadlwieser, CEO der MCH-Group: „Ich würde mich freuen, wenn auch die wenigen Aktionäre, die eine andere Meinung haben, das Ergebnis der außerordentlichen Generalversammlung respektieren und mit uns nun in die gleiche Richtung arbeiten.“

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