Marco Bicego – Made in Italy vom Feinsten

Er sprüht vor Energie und Begeisterung. Wenn man mit dem Designer und Unternehmer Marco Bicego über seinen Schmuck spricht, wird man unweigerlich mitgerissen von seinem Enthusiasmus und der Faszination zeitgemäßen italienischen Schmuckhandwerks. Doch schlussendlich dreht sich alles um die Frau, die ihn trägt.


Marco Bicego ist viel unterwegs. Der quirlige italienische Schmuckdesigner, der vergangenes Jahr in Pforzheim eine Dependance eröffnet hat, um den deutschsprachigen Fachhandel noch besser betreuen zu können, liebt es, bei Juwelier-events den Damen persönlich seinen Schmuck zu präsentieren. Eine Win-Win-Situation für Marco Bicego, den Juwelier und seine Kundinnen.

Derzeit erzählt er am liebsten von der Weiterentwicklung seiner „Marrakech“-Linie. Dieser ist er ganz besonders ver-bunden, war es doch die erste Kollektion, die er vor nunmehr genau 20 Jahren unter seinem eigenen Markennamen heraus-gebracht hat. Und an dieser konnte man bereits erkennen, wofür Marco Bicego steht: für modernes und dennoch zeitloses Schmuckdesign, mit klarer eigenständiger  Handschrift, die keinen Trends folgt, und für traditionelle italienische Handwerkskunst.

Denn das Handwerk hat der heute 54-jährige in der Schmuckmanufaktur seines Vaters Giuseppe in dem kleinen Örtchen Trissino unweit von Venedig gelernt, wo er alle Stationen der Fertigung genau kennenlernte. So auch zwei ganz spezielle Techniken, die heute bei all seinen Kollektionen zum Einsatz kommen, und an denen man ein Schmuckstück von Marco Bicego auf den ersten Blick erkennt und die es, wie er sagt, nur bei ihm gäbe. Das eine ist die Bulino-Technik. Diese traditionelle Graviertechnik mit dem Bulino (dt. Gravierstichel)  verleiht den Schmuckstücken ihren charakteristischen, matten Glanz. Die zweite Technik kommt bei der Marrakech-Linie zum Einsatz und soll einst einem Unfall entsprungen sein. In der Manufaktur hatte eine Maschine verrückt gespielt und eine flache Goldspirale in sich selbst verdreht. Diese Goldspirale wiederum wird mit Hilfe der ikonischen Corda di Chitarra-Technik gefertigt, bei der die filigrane Wicklung des Goldes an eine handgefertigte Gitarrensaite erinnert. „Jeder einzelne Goldfaden wird manuell gedreht und bietet dadurch eine zeitgenössische Interpretation von klassischen Schmuckstücken“, erklärt Bicego. „Es handelt sich hierbei um eine äußerst komplexe Technik, die nur sehr erfahrene Goldschmiedemeister beherrschen und bei der zusätzlich hochkomplizierte Maschinen zum Einsatz kommen.“

Auch wenn man in der Kollektion heute bei einigen Linien auch Rosé- oder Weißgoldteile als Ergänzung findet, sagt er: „Gelbgold ist mein Markenzeichen.“ Vor allem mit der markanten, matten  Oberflächengestaltung, mit der sich bereits sein Vater einen Namen gemacht hatte, sähen die Juwelen in diesem warmen Farbton am schönsten aus.

Weiteres Markenzeichen vieler seiner Designs sind die leuchtenden Farbedelsteine, wobei der Turmalin sein klarer Favorit ist, wie er voller Enthusiasmus erzählt. Die Art und Weise, wie er mit Edelsteinen umgeht, ist ungewohnt. „Ich mag alles, was unregelmäßig und organisch wirkt“, sagt er. Das gilt auch für seine Farbstein-Kreationen, die dadurch eine besondere Leichtigkeit und Lässigkeit ausstrahlen. Damit passt sein Schmuck zu jeder Gelegenheit und jeder Garderobe, was dem Designer ein großes Anliegen ist.

Leistbarer Luxus

Auch wenn er dazu in der Lage sei, auch mal Einzelstücke für 20.000 Euro zu verkaufen, so liegt das Kerngeschäft von Marco Bicego im erschwinglichen Preissegment, das bei rund 1.000 Euro beginnt. Als demokratisch beschreibt der quirlige Unternehmer seine Produkte. Und als zeitlos und miteinander kombinierbar. Zwei weitere Punkte, die ihm sehr am Herzen liegen. Denn er will mit seinem Schmuck erfolgreiche, unabhängige, selbstbewusste Frauen ansprechen, die Schmuck für jeden Tag suchen, aber Wert auf Qualität legen. Und die sich diesen auch gerne selbst vergönnen.

Kontinuität & Kombination

Marco Bicego legt viel Wert auf eine gewisse Kontinuität. „Ich möchte Schmuck machen, der unabhängig von Trends ist.“ So ist es ihm ein großes Anliegen, dass ältere Stücke immer mit neueren kombiniert werden können. Dies setzt er behutsam aber beharrlich um. So etwa letztes Jahr, als er die erfolgreiche Lunaria-Linie um die Lunaria Petali-Kollektion mit ihren prachtvollen Blütenkreationen erweitert hat.

Und eben mit der dieses Jahr auf der Inhorgenta vorgestellten neuen Marrakech-Linie, die eben Bezug auf seine allererste Kollektion nimmt, die vor 20 Jahren ent-standen ist. Der Designer hat diese gekonnt weiterentwickelt, ohne ihre DNA zu verlieren. „Zu Marrakech habe ich eine besonders innige Beziehung“; verrät er. „Hier steckt mein ganzes Herzblut drinnen.“

Kundennähe & Engagement

Genau vor 20 Jahren hat Marco Bicego sein eigenes Unternehmen gegründet, in dem heute rund 100 Meister ihres Fachs tätig sind, von denen oft die Eltern bereits bei Bicegos Vater in der Manufaktur gearbeitet haben. Seit 2003 ist Marco Bicego in Deutschland auf dem Markt, ein Markt, der für ihn von Beginn an besonders wichtig war.  Im Jahr 2015 wurde der Vertrieb in Deutschland von Alexander Näher übernommen. Seit zwei Jahren ist man sehr erfolgreich auch auf der Inhorgenta vertreten und seit der Eröffnung der Niederlassung in Pforzheim im Sommer 2019 ist Alexander Näher als Geschäftsführer in Deutschland gesamtverantwortlich. In Teilen Bayerns und Ostdeutschland wird er bei der Betreuung des Fachhandels von Alexander Laimer unterstützt. Beide berichten von steigender Nachfrage und wachsenden Umsätzen ihrer Kunden. Das liegt nicht nur an der ansprechenden Kollektion und den attraktiven Publikumspreisen, sondern auch am Engagement am P.O.S. und natürlich auch an der wachsenden Zahl von Events direkt vorort beim Juwelier, bei denen, wie eingangs erwähnt, Marco Bicego gerne selbst dabei ist. Und seine Begeisterung für den Schmuck springt garantiert auch auf die Gäste über, was sich wiederum auf den Umsatz auswirkt.

Der Designer liebt diesen direkten Kontakt zum Juwelier und vor allem auch zu den Frauen – denn hier bekommt er das wichtige Feedback, das er für seine Arbeit braucht. „Ich will von den Frauen lernen“, sagt er. „Sie beflügeln meine Kreativität.“

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