Der komplett umgebaute Laden von Juwelier Präg (jetzt Hollfelder) in Dornbirn – alles neu inklusive Holzböden. © Präg/ DJ
Ein bisschen neue Farbe hier, ein moderner Teppich da und der Laden erstrahlt schon in neuem Glanz? Manchmal mag das stimmen. Doch bei einigen Geschäften braucht es mehr als das. Der Komplettumbau wird nötig. Wann ein sogenanntes Facelifting reicht und wann zu gröberen Maßnahmen gegriffen werden sollte – hier gibt‘s die Checkliste und einen Praxistest.
Schnell werden die Beträge fünf- oder sechsstellig und so mancher Unternehmer fragt sich: Wie soll ich mir das leisten? Die Rede ist von einer neuen Geschäftsgestaltung. Wenn es an´s Eingemachte geht und der Laden komplett umgebaut wird, heißt das auch: Zusperren, kein Umsatz während dieser Zeit und große Investitionen stehen ins Haus.
Was macht Sinn?
Manchmal braucht es aber gar nicht den großen Umbau. Manchmal reicht ein sogenanntes Facelifting aus. Sprich: ein neuer Teppich, neue Bilder an den Wänden, modernere Gestaltung, angepasste Lichttechnik – und der Laden wirkt gleich wie neu. Welche Variante wann Sinn macht, weiß schlussendlich aber nur der Profi. Denn es gibt sie schon, jene Läden, bei denen kleine Veränderungen Großes bewirken können. Doch es gibt auch die Kehrseite der Medaille: Jene Läden, die seit 30 Jahren dasselbe Interieur, denselben Teppich, vielleicht sogar dieselbe Dekoration haben. Hier heißt es: Radikal sein und rangehen. Denn – so sagt es ein bekanntes Sprichwort: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
Machen Sie den Test
Und nun die Gretchenfrage: Sag´, wie steht´s um Deinen Laden? Hier finden Sie zehn Fragen, die Ihnen dabei helfen können, mit freiem Blick zu erkennen, ob ein Facelifting oder ein Komplettumbau für Ihr Geschäft das Richtige wäre. Soviel vorab: Die Entscheidung liegt am Schluss immer bei Ihnen. Auf in eine neue Zukunft!
Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie den Ladebau-Praxistest © DJ
Der Praxistest: Wie steht es um Ihren Laden?
Sie stehen tagtäglich mitten im Geschäft(salltag). Da kann es schon mal passieren, dass man geschäftsblind wird. Vielleicht fällt einem selbst die gealterte Ladeneinrichtung gar nicht mehr auf? Oder der von vielen tausenden Kunden betretene Teppichboden? Doch ein neuer Kunde bemerkt das sofort. Machen Sie den Test und finden Sie heraus, ob ein Facelifting für Ihren Laden genügt.
Kreuzen Sie Ihre Antwortmöglichkeit an und addieren Sie am Ende die Punkte. A = 0 Punkte, B = 1 Punkt pro Frage
FRAGE 1:
Wie lange möchte ich das Unternehmen noch weiterführen?
Ο A: 5 Jahre – 0 Pkt.
Ο B: 10 Jahre und länger – 1 Pkt.
FRAGE 2:
Wie sieht es mit der Fortführung des Unternehmens aus?
Ο A: Keine Nachfolger – 0 Pkt.
Ο B: Nächste Generation / Personal über- nimmt – 1 Pkt.
FRAGE 3:
Wieviel Anteil am Umsatz hat der Handel (An- und Verkauf) mit Marken?
Ο A: Unter 50% vom Umsatz – 0 Pkt.
Ο B: 70% vom Umsatz – 1 Pkt.
FRAGE 4:
Eigene Produktion/Anfertigung oder Goldschmiede?
Ο A: Unwesentlich – 0 Pkt.
Ο B: Steigend – wird immer wichtiger – 1 Pkt.
FRAGE 5:
Uhrenservice?
Ο A: Hauptsächlich Batteriewechsel – 0 Pkt.
Ο B: Aufwändige Reperaturen im eigenen Atelier nehmen immer mehr zu – 1 Pkt.
FRAGE 6:
Trauringe & Verlobungsringe – gibt es dafür einen eigenen Verkaufsbereich? (ohne Uhren)
Ο A: Den gibt es bereits. Sitzend werden Ringe im separierten Bereich verkauft – 0 Pkt.
Ο B: Nein, läuft mit, ist nicht separiert – 1 Pkt.
FRAGE 7:
Gibt es eine Bar als Anlaufstelle? Wie werden Kunden verwöhnt?
Ο A: Verweilzone existiert, Getränke können im Back-Office konsumiert werden – 0 Pkt.
Ο B: Keine Verweilzone, keine Bar. Es wird improvisiert – 1 Pkt.
FRAGE 8:
Eignet sich der eigene Laden für Events?
Ο A: Nein, stand auch nie zur Debatte – 0 Pkt.
Ο B: Ja, immer wieder. Klapt hervorragend – 1 Pkt.
FRAGE 9:
Der Laden entspricht – wirkt der Laden?
Ο A: Der letzte Umbau ist 15-20 Jahre her – 0 Pkt.
Ο B: Bestand ist älter als 30 Jahre – 1 Pkt.
FRAGE 10:
Hat sich die Kundenfrequenz geändert?
Ο A: Weniger Kunden, Sortiment bleibt unverändert – 0 Pkt.
Ο B: Weniger Kunden, das Sortiment soll hochwertiger werden – 1 Pkt.
FRAGE 11:
Fachhändler oder Juwelier? Wie sehe ich meine eigene Zukunft?
Ο A: Fachhändler! Man geht mit der Zeit, Sortimente kommen und gehen – 0 Pkt.
Ο B: Juwelier ist die Zukunft. Schmuck unter eigener Marke wird künftig stärker vertreten sein müssen – 1 Pkt.
Auswertung der Fragen
A – 0 Punkte
Bleiben Sie wo Sie sind. Beständigkeit ohne Maß- nahmen zu setzen kann in Anbetracht der Auffassung die beste Idee sein.
B – 1 bis 5 Punkte
Veränderung hilft – gutes und richtiges FACE-LIFTING schafft ein neues Bild. Bleibt der Fachhändler stehen, findet keine sichtbare Veränderung statt, wird auch die Bereitschaft der Kunden sinken.
C – 6 bis 11 Punkte
PLANEN SIE und SETZEN SIE UM. Zukunft klappt, wenn man sie möchte. Ein gutes Geschäftskonzept und nicht zuletzt der Glaube an sich selbst versetzt bekanntlich „Berge“. KEINE HALBE SACHEN. Der ganze, und nicht ein halber Umbau, wird seine Früchte tragen. Zukunft geht Hand in Hand bei der Übergabe an die nächste Generation, oder auch an den Übernehmer Ihres Ladens, denn gute Umsätze und eine treue Kundschaft sind immer noch was wert.
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