Lieferengpässe voraus: Im Sommer ordern!

Personalmangel bei italienischen Goldschmieden. © shutterstock

Corona-Auflagen, Mitarbeiterkündigungen, hohe Nachfrage aus den USA: Schmuckhersteller Marco Bicego und Fope raten zu frühzeitiger Order aufgrund von Lieferengpässen.


10 bis 12 Wochen Lieferzeit

Orderengpässe bei Schmuckmarken. Das ist ein Thema, das viele Juweliere beschäftigt. Wie sollen sie an rechtzeitig an ihre Ware kommen, wenn die Lieferzeiten 10 bis 12 Wochen dauern? Auch Schmuckhersteller Marco Bicego hat Probleme mit seinen Lieferengpässen. Repräsentant Alexander Näher rät gegenüber Blickpunkt Juwelier daher zu frühzeitiger Bestellung. Vor allem die Basics gehören ins Lager. „In unseren Produktionsstätten in Italien herrscht Personalmangel aufgrund der bestehenden Corona-Auflagen. Unsere Ware ist Handarbeit, gefertigt von Goldschmieden. Es kommt deshalb zu Produktionsverzögerungen, weil Mitarbeiter kündigen. Hinzu kommt die erhöhte Nachfrage aus den USA, welche die Kapazitätsgrenzen sprengt.“


Alexander Näher von Marco Bicego. ©Marco Bicego

“Frühzeitig Lager füllen”

Näher rät zu Bestellungen bereits im Sommer. Vor allem die Basics gehören ins Lager der Juweliere. „Wir im Vertrieb laufen heiß, weil die Nachfrage hoch ist. Ab September, Oktober wird es besser. Juweliere sollten am besten vor allem von den Basics lieber zwei Stück bestellen und frühzeitig auf ihr Lager schauen, damit sie zu Weihnachten nicht plötzlich mit leeren Händen dastehen.“ So seine Juweliere auf der sicheren Seite, wenn sie bereits im Sommer bestellen. „Ich weiß, dass Händler die Bestellungen gern so lange wie möglich rausziehen. Aber in diesem Fall ist es sinnvoll ein Lager vorzuhalten.“

Heiß begehrt: Lieferengpässe bei Schmuck. ©Marco Bicego

 „Schmuck und Uhren als sichere Investition“

Auch Stefano Fortuna, Sales Manager für Österreich und Deutschland bei Fope, rät gegenüber BPJ zu rascher Order: „Die Weihnachtsgeschäfte müssen im November am Lager sein da es unmöglich sein wird, rechtzeitig vor Weihnachten zu bestellen und zu erhalten“. Über die Gründe für Lieferengpässe bei Schmuck sagt er: „Während der Pandemie waren Schlüsselsektoren weiterhin voll ausgelastet und die Menschen haben viel gespart, indem sie beispielsweise nicht gereist sind. Ein wichtiger Grund ist jedoch: In diesen unsicheren Zeiten sehen die Menschen hochwertigen Schmuck und Uhren als sichere Investition.“

Der Sales Manager stellt Besserung in Aussicht: „Wir bauen neue Maschinen und stellen Mitarbeiter ein. Leider handelt es sich nicht um einen sofortigen Prozess und dadurch entstehen Wartezeiten, die wir nicht gewohnt waren. Wir hoffen, im Laufe des Jahres 2023 die gewohnten und begrenzten Wartezeiten wiederherstellen zu können“.

Frühe Planung

Fortuna empfiehlt „so viel wie möglich zu planen, insbesondere im Hinblick auf die Bestseller-Kollektionen“. Eine automatische Nachbestellung des Artikels, sobald er verkauft ist, helfe da schon lange Wartezeiten zu minimieren.

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