Juwelier im Wandel: Raus aus der Komfort-Zone!

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Wie funktioniert das Uhrenbusiness beim Juwelier angesichts der neuen Entwicklungen? Glück (und im Vorfeld seine Hausaufgaben gemacht) hat der Juwelier, der den Verlust von TAG Heuer oder Breitling verkraften kann. Oftmals kompensiert der Schmuck die derzeit fehlenden Uhren-Umsätze. 



Trotzdem aber lauern Gefahren durch den Verlust von Marken. Andere Marken könnten folgen, das Kartenhaus der Uhrenmarken zusammenbrechen. Auch die Frage der Authentizität stellt sich. Kann ein Juwelier, der jahrzehntelang das Lied der Schweizer Luxusuhr gesungen hat, nun einfach Schmuck verkaufen?

Klar ist, der Uhren-Juwelier wird aus seiner Komfortzone herausmüssen. Das jahrzehntelang erfolgreich realisierte Konzept der Fokussierung auf Schweizer Luxusuhren wird in dieser Form nicht mehr funktionieren, dies ist wohl allen Beteiligten klar. Sinnbild dieses hochgezüchteten Systems waren die alljährlichen Neuheiten-Präsentationen auf der Baselworld, die meist doch so recht keine Neuheiten, sondern nur Weiterentwicklungen von Vorhandenem oder bloß der Neuanstrich in anderen Farben waren. Apple hatte in diesem System gute Chancen, seiner Rolle als Game-Changer gerecht zu werden – und hat es geschafft.

Bei Apple ist der Juwelier außen vor. Doch Garmin beispielsweise hat sich für viele der Exklusiv-Händler längst bewährt und neue Türen zu neuen Käufern aufgemacht. Was Apple für den Gesamtmarkt ist, ist Garmin für den Juwelier. Der Smartwatch-Hersteller Garmin geht neue Wege und lässt den Juwelier am Erfolg teilhaben. Eigene Kollektionen für den Juwelier, mit Bastian Schweinsteiger sogar ein „exklusives“ Testimonial für eben jene Kollektion, die Garmin noch nicht mal im eigenen Shop verkauft, und auch sensationell gutes Schulungsmaterial, zeugen von echtem Interesse am System Juwelier.

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Auch andere Vertriebsprofis konzentrieren sich auf und committen sich mit dem Juwelier. Ebel-Vertriebschef Loek Oprinsen (Ex-Cartier) hat keine Lust mehr auf Boutiquen oder eigenen Online-Shop, sondern entscheidet sich ganz bewusst für den Juwelier – erstens weil es die Marke eben doch nicht kann, diese Erfahrung hat Ebel längst gemacht und zweitens weil der Juwelier seit Jahrzehnten seine Beziehungen zu den Käufern hat.

Dies ist der Wert des Juweliers. Abschließend Oprinsen: „Ich glaube an den Juwelier. Denn wir haben es immer mit einzigartigen Menschen zu tun. Dazu braucht es diese persönlichen Beziehungen. Sie sind nicht zu ersetzen.“ Welche Chancen im Uhrenbusiness der Zukunft liegen, beleuchten wir in dieser Kampagne.

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