PR-Beraterin Helena Reich nutzt Influencer und Prominente für ihr Marketing. Mit ihnen machte sie ihre Schmuckmarke So Cosi erst im Netz bekannt, um das Label dann auch beim Juwelier zu platzieren. Im Interview verrät sie, wie sie das erreicht hat, wie wichtig Social Media ist und warum Verlinkungen zum Online-Shop einer Marke sinnvoll sind.

derjuwelier.at: Was bringen Influencer einer Marke?
Helena Reich: Für mich ist die Arbeit mit Influencern seit vielen Jahren Bestandteil der Kommunikation. Influencer gab es schon immer. Eine der besten Influencer-Kampagnen ist meiner Meinung nach die der Luxusmarke Hermès: Sie benannte Anfang der 1980er Jahre eine Tasche nach der Schauspielerin Jane Birkin und hat damit ein Kultobjekt geschaffen. Noch immer ist die Tasche unter diesem Namen bekannt und steht bei vielen Frauen weltweit auf der Wunschliste. Heute promoten Influencer auf ihren Social-Media-Kanälen diverse Produkte. Das Ganze ist viel schnelllebiger geworden, jedoch mit dem gleichen Ziel: Menschen und damit Kunden zu erreichen und sie für ein Produkt zu begeistern. Für eine Marke sind Influencer heutzutage, genau wie die klassische Pressearbeit, nicht mehr wegzudenken.

Wie bekommt man glaubwürdige Influencer?
Da ich neben So Cosi noch eine PR- und Influencer-Marketing-Agentur führe, vereinfacht uns das, passende Influencer für So Cosi zu finden. Generell schauen wir natürlich auch bei Brands, die wir in der Agentur betreuen, darauf, ob Zielgruppe und Bildsprache der Influencer zum Produkt/zur Marke passen. Also passt der Influencer zu So Cosi und zum Marken-Image? Im zweiten Step geht es um die Umsetzung: Wie bindet der Influencer die Produkte sinnvoll und authentisch ein? Gibt es eine glaubwürdige Storyline? Wir bei So Cosi arbeiten nur mit Brand Lovern zusammen, also Influencern, die unsere Schmuckstücke lieben und sie ohne Bezahlung tragen und promoten.

Steigern Influencer den Umsatz?
Ja, jedoch erst im zweiten Schritt. Im ersten Step bieten Influencer eine Werbeplattform für die Marke, erhöhen die Bekanntheit und Brand Awareness. Das heißt, über die Instagram- und Facebook-Postings der Influencer kommen die Menschen mit So Cosi immer wieder in Kontakt, lernen Marke und Produkte kennen. Sobald sie diese dann noch in der Presse oder vor allem auch im Fachhandel sehen, kennen sie die Brand bereits und schauen zweimal hin. Dort können sich die Kunden live von der Qualität überzeugen und eine Kaufentscheidung treffen.

Wie wichtig sind Instagram und Pinterest?
Wir setzen den Fokus auf Instagram und Facebook und sehen Pinterest lediglich als Inspirationsplattform. Wichtiger wird aber mehr und mehr die Instagram-Story, in denen sich vor allem die jüngere Generation Tipps holt und sich von Trends und Empfehlungen der Influencer inspirieren lässt.

Sind Verlinkungen zum Marken-Shop sinnvoll?
Seit es die „Swipe-Up“-Funktion bei den Instagram-Stories gibt, sind die dahinter gesetzten Links definitiv eine tolle Möglichkeit, Kunden von
Instagram auf den Webshop zu leiten. Die Glaubwürdigkeit des Influencers beeinträchtigt das kaum, denn Fans fragen aktiv nach den Produkten und Links und wollen es möglichst bequem haben.

Was hat So Cosi 2017 erreicht, wie sehen die Pläne für 2018 aus?
2017 konnten wir die Marke stärken und unser Produktportfolio ausbauen. 2016 haben wir mit zwölf Artikeln begonnen, jetzt sind wir bei fast 100 Referenzen! Wir haben Ringe und Ohrringe aufgenommen und aktuell mit einer Uhr die Produktpalette komplettiert. Die Uhr ist mit einem Smiley am Sekundenzeiger versehen – quasi ein kleiner Reminder zum Glücklichsein. 2018 wollen wir unsere Kooperation mit Disney vorantreiben – einer Firma, die aufgrund ihrer Philosophie und der Rückbesinnung auf die Kindheit perfekt zu uns passt. Dazu kommt ein Bettelarmband mit unseren „Happy Faces“ und anderen fröhlichen Anhängern. Ich bin mir sicher, dass wir 2018 vielen weiteren Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubern werden – hoffentlich auch vermehrt beim Juwelier.