Handelsstandorte 2025: Rückzug prägt die Handelslandschaft

Von den 732 untersuchten Vertriebslinien aus 24 Branchen treten viele auf die Bremse. © Shutterstock.com

Die Handelslandschaft in Österreich bleibt in Bewegung: Während einige wenige Bereiche wie die Gastronomie und spezifische Einzelhandelssegmente expandieren, zeigt sich bei großen Franchise-Systemen und Diskontern eine Konsolidierung. Neue Trends wie Mono-Brands, Pop-up-Stores und die Verlagerung in innerstädtische Lagen prägen die Zukunft des Handels.



Zunehmende Schließungen auch in stabil geglaubten Branchen

Besonders hart trifft es spezialisierte Händler im Sport-, Mode- und Schmucksegment. Immer mehr Konsumenten kaufen online oder bei großen Generalisten, was für viele Fachhändler existenzbedrohend wird. „Gigasport” hat Filialen aufgegeben, und Sport 2000 musste Insolvenz anmelden. Auch die Wäschebranche bleibt unter Druck: Nach der Palmers-Insolvenz schrumpfen nun auch „Calzedonia” und „Intimissimi” ihr Filialnetz. Der Onlinehandel verstärkt den Druck auf den stationären Handel. Plattformen wie Temu locken mit riesiger Produktvielfalt – Wäsche, Sportartikel oder Schmuck sind längst per Klick verfügbar. Der Schmuckhändler „Bijou Brigitte“ reagiert darauf mit der Schließung von etwa 30 Filialen. Die Verschiebung hin zum digitalen Shopping setzt spezialisierte Einzelhändler zunehmend unter Zugzwang.

Top 10 expandierende Vertriebslinien Österreich
Die Branchen sortieren sich neu – mit klarem Fokus auf lukrative Standorte und zeitgemäße Konzepte. © RegioData

Neue Standorte: Strategische Anpassung statt unkontrollierter Expansion

Trotz der vielerorts rückläufigen Entwicklung gibt es auch Zeichen der Anpassung und Innovation. Mono-Brand-Stores setzen verstärkt auf Einkaufszentren, während Lebensmittelhändler ihre Filialstrategien optimieren. Pop-up-Stores und Auto-Showrooms wie jene von „Polestar” und „Cupra” nutzen Leerstände kreativ. Besonders in Wien zeigt der riesige Flagship-Store von „Silhouette”, dass innerstädtische Standorte weiterhin attraktiv sind. Ein auffälliges Merkmal der aktuellen Neueröffnungen ist die bevorzugte Verkaufsfläche von 101-200 m², während gleichzeitig Nischenangebote für spezifische Zielgruppen zunehmend an Relevanz gewinnen. Diese Entwicklungen unterstreichen einmal mehr die dringende Notwendigkeit für den Handel, sich an veränderte Konsumgewohnheiten anzupassen und Leerstände kreativ zu füllen.

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