GIA führt neue Bewertungssystematik für Labordiamanten ein

Neue GIA-Nomenklatur Labordiamanten

Die neue GIA-Nomenklatur schafft endlich das, was der Markt lange gefordert hat: eine deutlichere, verbraucherfreundliche Abgrenzung synthetischer Diamanten. © GIA / Shutterstock.com

Das Gemological Institute of America (GIA) stellt seine Bewertungsrichtlinien für im Labor gezüchtete Diamanten grundlegend um. Ab Ende des Jahres verwendet das Institut eine neue, beschreibende Terminologie, um die Qualität synthetischer Diamanten zu klassifizieren – und verabschiedet sich damit von der bisherigen Farb- und Reinheitsnomenklatur (4Cs), die ursprünglich für natürliche Diamanten entwickelt wurde.



Neue Kategorien: Premium und Standard ersetzen die 4Cs

Anstelle der bekannten 4C-Kriterien (Cut, Color, Clarity, Carat) werden Labordiamanten künftig vom GIA einer von zwei Qualitätskategorien zugeordnet: „Premium“ oder „Standard“. Diese Bewertung berücksichtigt die Kombination aus Farbe, Reinheit und Verarbeitung. Synthetische Diamanten, die nicht den definierten Mindeststandards entsprechen, erhalten keine Bezeichnung mehr.

Die neuen Kriterien spiegeln laut GIA die homogene Qualitätsstruktur des Produkts wider: Über 95 % aller Labordiamanten bewegen sich in einem sehr engen Bereich von Farb- und Reinheitswerten. Eine detaillierte Differenzierung nach den Maßstäben natürlicher Steine sei deshalb weder sinnvoll noch verbraucherfreundlich.

Ziel: Klarheit für Verbraucher, Differenzierung im Markt

„Ähnlich wie bei anderen künstlichen Edelsteinmaterialien erwarten wir auch weiterhin Akzeptanz und Beliebtheit von im Labor gezüchteten Diamanten“, so Tom Moses, Executive Vice President des GIA. Entscheidend sei jedoch, dass Konsumenten die Unterschiede zur natürlichen Alternative nachvollziehen können – etwa hinsichtlich Entstehung, Seltenheit und Wertentwicklung. Mit der neuen Nomenklatur will das GIA Verbrauchervertrauen stärken und eine fundierte Kaufentscheidung ermöglichen.

Für den Fachhandel bedeutet das: natürliche und synthetische Diamanten werden künftig noch deutlicher voneinander abgegrenzt – nicht nur im Ursprung, sondern auch in der Bewertungssprache. Damit schafft das GIA einen klaren Rahmen für die Positionierung beider Produktkategorien.

Für Juweliere entsteht eine doppelte Chance: Einerseits kann man klarer und transparenter beraten, andererseits bietet sich die Möglichkeit, den Wert und die Einzigartigkeit natürlicher Diamanten im Verkauf stärker herauszustellen. © GIA

Was Juweliere jetzt beachten sollten

⊕ Neues Bewertungssystem kommt Ende 2025 – bis dahin gelten weiterhin die bisherigen GIA-Dienste.
⊕ Berichte behalten ihre Gültigkeit – bereits ausgestellte Expertisen für Labordiamanten bleiben auch nach der Umstellung anerkannt.
⊕ Preise und Einreichungsrichtlinien für das neue Bewertungssystem werden voraussichtlich Ende Q3 2025 veröffentlicht.
⊕ Sortiments- und Beratungskonzepte überdenken – die neue Einteilung kann Einfluss auf Argumentation, Schaufenstergestaltung und Preispositionierung haben.

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