Trend geht weiter: Neue und gebrauchte Luxusgüter gefragter denn je © Luibov Luganskaia/shutterstock.com
Der Markt für Luxusgüter trotzt weltweit der Krise. Nicht nur neu ist Luxus gefragt. Auch der Markt für Secondhand-Luxus ist im Aufwind. Ein rentables Zusatzgeschäft für Uhren- und Juwelen-Händler. Das betont Frank-Thomas Moch, Obmann des Wiener Uhren- und Juwelenhandels in der Wirtschaftskammer Wien.
BCG Studien zeigen: Der globale Secondhand-Markt wächst aktuell noch schneller als der klassische Luxusmarkt. „Besonders für Luxusuhren und wertigen Schmuck aus zweiter Hand ist die Nachfrage gestiegen. Schon vor Corona war der Trend zum Secondhand-Luxus vorhanden, doch die Pandemie hat sich diese Entwicklung noch angeheizt“, so Frank-Thomas Moch, Obmann des Wiener Uhren- und Juwelenhandels in der Wirtschaftskammer Wien.
Hohe Wertsteigerung bei gebrauchten Luxusuhren möglich
Luxuswaren sind auch eine Geldanlage. Gesucht wird vor allem nach Schnäppchen und guten Deals, die möglichst mit Gewinn wiederverkauft werden können. „Besonders Luxusuhren sind gefragt, wie nie, nicht zuletzt, weil sie in letzter Zeit hohe Wertsteigerungen erfahren haben. Bei einigen Modellen sind die Sekundärmarktpreise während der Pandemie in die Höhe geschnellt“, so Moch. Häufig gibt es die Uhren nur in limitierter Auflage, viele entwickeln sich zu echten Klassikern und Sammlerstücken. Am beliebtesten aus zweiter Hand sind Zeitmesser von Rolex, Audemars Piguet und Patek Philippe.
Moch gibt Interessenten noch einen Tipp, für ein gelungenes Investment mit auf den Weg. Grundsätzlich gelte: je exklusiver das Stück, desto höher der Wiederverkaufswert. Ganz so einfach sei es aber nicht, so der Obmann. Denn beispielsweise ist ein Uhreninvestment, das Gewinne erzielen soll, sehr stark vom richtigen Timing abhängig. Der Marktpreis schwankt mitunter sehr stark. „Wenn man die Anschaffung einer Luxusuhr unter wirtschaftlichem Aspekt betrachtet, dann sollte man systematisch vorgehen und sich Rat von einem Experten holen. Nicht alle Uhren kommen als Geldanlage in Frage“, so Moch.
Vorsicht bei Online-Kauf ist immer geboten
Besonders in der Social Media-Welt fällt auf: Nicht nur Prominente schmücken sich auf ihren Social Media-Accounts mit Designermarken. Vor allem jüngere Generationen zeigen offen ihren Hang zum Luxus und inszenieren ihre Auftritte mit immer mehr Fotos und Videos rund um hochwertige Waren. Aus Perspektive des Fachhandels schätzt Moch diese Entwicklung als positiv ein: Zwar inspiereren sich Kunden online, gekauft werde mehrheitlich jedoch im stationären Handel.
Mit Blick auf immer raffinierte Online-Betrugsmaschen, eine gute Vorgehensweise. Denn so Moch: „Der stationäre Handel kann es sich nicht leisten, Fake-Produkte zu kaufen. Wenn Produkte weit unter Preis verkauft werden, muss man hellhörig werden – und wenn das Echtheitszertifikat fehlt“.
Secondhand: Ein zukunftsträchtiges Zusatzgeschäft
Immer mehr Wiener Uhren- und Juwelenhändler bieten hochwertige Gebrauchtware an. Auch der Ankauf von Altgold wird als Zusatzgeschäft beliebter, so der Obmann. Laut Moch schadet der Kauf und Verkauf von Secondhand-Artikeln der Luxusbranche nicht: „Der Erwerb der gebrauchten Produkte stärkt den Wert einer Marke und bindet neue, vor allem auch junge Kunden, die möglicherweise diese Artikel als Neuware nicht erstanden hätten, weil sie für sie zu hochpreisig sind.“
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