Nach dem Valentinstag 2025, der von DerJuwelier.at zum ersten YES-DAY! auserkoren wurde, folgt kommenden September der zweite. Cornelia Gruber-Ruesch von der Trauringmanufaktur Brüder Nowotny kann bereits auf schöne Erfolge von Februar zurückblicken und ist auch für den 25.9.25 optimistisch. Was es dazu braucht, wie das „Business des Juweliers“ heute aussieht und wo der Juwelier in der Pflicht ist, verrät sie im Interview. Hier erfahren Sie alles über den YES-DAY!

DERJUWELIER.at: Frau Gruber-Ruesch, was bedeutet für Sie heute „das Business des Juweliers“ – was ist sein Selbstverständnis?

CORNELIA GRUBER-RUESCH: Heute bedeutet „das Business des Juweliers“ weit mehr als nur den Verkauf von Schmuck. Es ist die Schaffung von Erlebnissen und das Knüpfen von emotionalen Bindungen. Juweliere müssen heute eine Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt schaffen – traditionelle Handwerkskunst trifft auf virtuelle Designs. Das bringt Möglichkeiten und Herausforderungen gleichermaßen mit sich.

DJ.at: Inwiefern ist der Juwelier mehr als ein Verkäufer, speziell beim Verkauf von Verlobungs- und Eheringen? Ist er vielleicht sogar ein Beziehungsbegleiter?

GRUBER-RUESCH: Der Juwelier ist definitiv mehr als ein Verkäufer; er ist ganz sicher ein Beziehungsbegleiter. Schmuckstücke sind oft mit tiefen persönlichen Bedeutungen und wichtigen Lebensereignissen verbunden – von der Geburt eines Kindes über den Heiratsantrag bis zum Jubiläum. Der Juwelier baut langfristige Beziehungen auf, die über einen einmaligen Kauf hinausgehen, da er oft über Generationen hinweg Ansprechpartner und Berater für besondere Geschenke oder Reparaturen bleibt.

DJ.at: Warum bleibt der Fachhandel aus Ihrer Sicht trotz zunehmender Digitalisierung unverzichtbar?

GRUBER-RUESCH: Bei hochpreisigen und emotionalen Produkten wie Schmuck spielt Vertrauen eine entscheidende Rolle. Kunden wollen die Qualität fühlen, die Expertise des Beraters spüren und im Falle von Reparaturen oder Anpassungen einen direkten Ansprechpartner haben. Zudem schafft der Fachhandel eine Erlebniswelt, die online nicht replizierbar ist und zum Verweilen und Träumen einlädt.

DJ.at: Wie bewerten Sie die Bedeutung des Verlobungssegments im Gesamtportfolio eines Juweliers?

GRUBER-RUESCH: Das Verlobungssegment ist tatsächlich für viele Juweliere der Einstiegspunkt und Erstkontakt zu neuen Kunden. Der Kauf eines Verlobungsrings ist ein einmaliges, emotional aufgeladenes Ereignis. Hier können die Weichen für den Eheringkauf gelegt werden und in Folge dann zu einer langfristigen Kundenbeziehung führen. Demnach ist dieses Segment sehr wichtig und sollte vom Fachhandel auch dementsprechend zelebriert werden.

DJ.at: Wie beispielsweise mit der Marketingkampagne zum YES-DAY!?

GRUBER-RUESCH: Richtig. Sie ist perfekt, um potenzielle Kunden aufmerksam zu machen.

DJ.at: Der nächste YES-DAY! am 25.9.25 steht vor der Tür – ab wann soll und muss sich der Fachhandel mit seiner Kommunikation dazu in Bewegung setzen – und auf welchen Kanälen?

GRUBER-RUESCH: Wir verstehen, dass jeder unserer Kunden individuelle Marketingstrategien und Kapazitäten besitzt. Um sie optimal zu unterstützen, haben wir als Produzent bereits Anfang Juni mit der Erstellung umfassender Marketingmaterialien für den YES-DAY! am 25. September 2025 begonnen. Um die Attraktivität unserer Produkte zu unterstreichen, haben wir ein exklusives Fotoshooting unserer neuen Solitaire III Kollektion auf Santorini durchgeführt. Wir werden diese exklusiven Fotos unseren Kunden zu Verfügung stellen! Zum Zeitplan: Mitte Juni stehen sämtliche Materialien zur Verfügung, damit unsere Partner frühzeitig mit der Kommunikation beginnen können. Es gibt beispielsweise „Save the Date“-Designs, Reels mit Ringpräsentationen oder auch Erinnerungs- und Countdown-Materialien, die nochmals an das Event erinnern. All diese Materialien sind dafür ausgelegt, die Marketingaktivitäten des Fachhandels zu ergänzen und stellen eine starke Basis für eine erfolgreiche YES-DAY! Kampagne dar. Ausspielen muss sie jedoch der Juwelier selbst.

DJ.at: Sie stellen also vielfältiges Material zur Verfügung – danach liegt die Pflicht aber beim Fachhandel. Welche Kanäle sind wichtig?

GRUBER-RUESCH: Die Präsenz auf Plattformen wie Instagram und Facebook ist für den Erfolg unserer Kunden von entscheidender Bedeutung – und somit auch für uns. Seit einem Jahr stellen wir daher kontinuierlich hochwertige Marketingmaterialien zur Verfügung, die unsere Kunden kostenfrei nutzen können.

Besonders wichtig ist jedoch auch die Präsentation im Schaufenster – insbesondere im Kontext von Kampagnen wie dem YES-DAY!. Sie ist oft der erste und wirkungsvollste Kontaktpunkt, den ein potenzieller Kunde mit dem Juwelier hat, bevor er überhaupt einen Fuß in den Laden setzt. Gerne erstellen wir auch maßgeschneiderte Werbegrafiken zur Verfügung, die von unserer Marketingabteilung individuell erstellt werden.

DJ.at: Zusammenfassend: Welche Schritte hat der Handel zu setzen, damit der YES-DAY! erfolgreich wird? Was sind Ihre Empfehlungen dazu?

GRUBER-RUESCH: Wir stellen umfassende Marketingmaterialien zur Verfügung, die Kunden können es unkompliziert nutzen, um ihre Präsenz zu stärken. Für einen erfolgreichen YES-DAY! empfehlen wir einerseits den Besuch unserer Homepage, auf der unter Händlerinfos viele Download Materialien bereitgestellt werden. Auch die Social Media Vorlagen, die speziell für diese Kanäle entwickelt wurden, sind dort zu finden. Außerdem gibt es online druckfähige Designs in A4 oder A1, mit denen der Juwelier sein Geschäft und Schaufenster dekorieren kann, um die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen. Danach gilt es: Trommeln, trommeln, trommeln – und potenzielle Kunden immer wieder darauf aufmerksam machen. Und schließlich auch die perfekte Beratung im Geschäft zu bieten. Denn sie ist das A und O für den Erfolg.

DJ.at: Apropos Beratung: Welche Rolle spielen Emotion, Beratungskompetenz und Storytelling beim Verkauf von Verlobungsringen?

GRUBER-RUESCH: Man könnte es wohl als die drei Säulen des Verlobungsring-Verkaufs bezeichnen. Damit will ich sagen, dass Emotion, Beratungskompetenz und Storytelling unerlässlich sind, wenn es um die Verlobungsringe geht. Denn es geht hier nicht nur um ein Schmuckstück, sondern um Liebe, Engagement, Zukunftspläne und die Einzigartigkeit der Beziehung. Der Juwelier muss diese Emotionen aufgreifen und verstärken. Fundiertes Wissen über Diamanten (4 C‘s), Metalle, Schliffe und Fassungen sorgen für Vertrauen beim Kunden.  Und last but not least: Storytelling. Die Geschichte des Steins, des Designs oder der Marke kann dem Ring eine Seele geben. Wenn der Juwelier eine emotionale Geschichte erzählen kann, die beim Käufer resoniert, wird der Ring zu einem noch bedeutungsvolleren Symbol.