Deutsche KaDeWe-Gruppe meldet Insolvenz an

KaDeWe Insolvenz

Das KaDeWe in Berlin ist eine Institution. © DerStandard

Die Gruppe, der die Kaufhäuser KaDeWe, Oberpollinger, Alsterhaus und das Lamarr in Wien gehören, will sich durch einen Insolvenzantrag von ihren „exorbitant hohen” Mieten befreien.



Die Luxuskaufhausgruppe, zu der auch das halbfertige Lamarr-Kaufhaus in der Mariahilfer Straße gehört, hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg habe dem Antrag bereits stattgegeben und den Rechtsanwalt Christian Graf Brockdorff zum vorläufigen Sachwalter bestellt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die KaDeWe-Gruppe wolle nun in dem Verfahren in Eigenverwaltung ihre Zukunft sichern, die Warenhäuser blieben geöffnet.

René Benko hatte die KaDeWe-Gruppe, zu der neben dem in Bau befindlichen Wiener Edelkaufhaus Lamarr das KaDeWe in Berlin, das Oberpollinger in München sowie das Alsterhaus in Hamburg gehören, Ende 2012 gekauft. Im März vorigen Jahres hat die Signa einen Anteil an die thailändische Central Group verkauft. Derzeit gehört die KaDeWe-Gruppe zu 49,9 Prozent der Signa, 50,1 Prozent sind im Eigentum der Central Group.


Innenaufnahme des Kaufhaus des Westens (KaDeWe) Kaufhauses in Berlin. © Shutterstock

Schmuckstück, doch erdrückende Miete

Hintergrund des Antrags seien „exorbitant hohe Mieten” für die Warenhaus-Immobilien. Diese machten „ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich”. Das solle sich ändern. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass es gemeinsam mit der Geschäftsführung gelingen wird, die Gruppe erfolgreich fortzuführen”, sagte Sachwalter Brockdorff.

„Alle Häuser verzeichnen auch in volkswirtschaftlich schwierigen Zeiten hohe Umsätze”, teilte Geschäftsführer Michael Peterseim mit. Die Indexmieten seien jedoch unverhältnismäßig hoch und sollen weiter ansteigen. „Es steht außer Frage, dass die Gruppe bei normalen Mieten eine starke Zukunft haben kann”, so Peterseim.

Lamarr Kaufhaus Wien-Neubau

Von einer Insolvenz bei der ­KaDeWe-Gruppe ist naturgemäß auch das Lamarr-Kaufhaus in Wien-Neubau betroffen. Ein Baustopp wurde bisher offiziell nicht verkündet. Die Wiener Projektgesellschaft hat noch nicht Insolvenz angemeldet. Interesse hat am ­Wochenende Spar-Vorstandschef Hans Reisch in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten bekundet.

Quelle: derstandard.at / tagesschau.de

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