Blick in eine Claire’s-Verkaufsfläche: Der Fokus liegt künftig auf einem verschlankten, wirtschaftlich tragfähigen Filialnetz. © Glossy
Die österreichische Tochter des internationalen Schmuckfilialisten Claire’s erhält eine zweite Chance. Im laufenden Insolvenzverfahren wurde ein Sanierungskonzept beschlossen, das den Weiterbetrieb der verbliebenen Standorte sichern soll.
Sanierungsplan mit 20-Prozent-Quote angenommen
Die Gläubiger haben einem Sanierungsmodell zugestimmt, das eine Gesamtquote von 20 Prozent vorsieht. Der Plan umfasst mehrere Zahlungen in Etappen: 5 Prozent sollen bereits bis Mitte Dezember fließen, weitere drei Tranchen zu je 5 Prozent folgen innerhalb von sechs, zwölf und 18 Monaten. Die erste Zahlung wird laut Gläubigerschützern von einem neuen Investor übernommen. Die restlichen Raten soll das Unternehmen aus dem zukünftigen Geschäftsbetrieb erwirtschaften.
Neuer Eigentümer strukturiert Marke neu
Bei der Schweizer Konzernmutter sei ein Eigentümerwechsel erfolgt, der das Konzept für Claire’s in Österreich neu ausrichten will. Ziel ist es, die Marke im österreichischen Markt wieder tragfähig zu machen und die wirtschaftliche Basis zu stärken. Details zum Käufer wurden nicht veröffentlicht.
47 Beschäftigte verbleiben im Unternehmen
Seit Beginn des Verfahrens im August wurden fünf der 14 österreichischen Shops geschlossen. Ob weitere Standorte folgen oder einzelne Filialen wiedereröffnet werden, ist offen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Sanierungsweg von Claire’s zeigt, dass Einzelhandelsmarken mit großem Filialnetz vor der Herausforderung stehen, Kostendruck, Mietbelastung und schwankende Nachfrage zu bewältigen. Für Juweliere bleibt entscheidend, die eigenen Stärken in Service, Qualität und regionaler Verankerung auszubauen – Bereiche, in denen lokale Anbieter strukturelle Vorteile haben.













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