Mechanik statt Pixel: Warum die GenerationZ auf Luxusuhren steht

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Junge Käufer sind informiert und anspruchsvoll – Beratungskompetenz wird zum Wettbewerbsvorteil. © Freepik

Luxusuhren erleben ein starkes Comeback und ihre Käufer sind jünger als je zuvor. Besonders die Generation Z entdeckt die Uhr neu: nicht mehr als bloßen Zeitmesser, sondern als Lifestyle-Statement und Investitionsobjekt. Für die Uhrenbranche ergibt sich daraus ein enormes Potenzial.



Von Statussymbol zu Lifestyle-Investment

„Die Juweliere berichten verstärkt über Nachfrage junger, insbesondere männlicher Käufer nach hochwertigen, mechanischen Uhren“, erklärt Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Juweliere (BVJ). Auf Plattformen und in Communities tauschen sich immer mehr Uhrenfans Mitte 20 aus. Carsten Keller von Chrono24 bestätigt: „Luxusuhren vermitteln Status und ihr Wert bleibt stabil oder steigt sogar.“ Der Wiederverkaufswert vieler Modelle liegt oft über dem ursprünglichen Ladenpreis. Damit fungieren Uhren zunehmend auch als Kapitalanlage für eine Generation, die schon früh über Investments nachdenkt, von Aktien über Krypto bis hin zu Sachwerten wie Uhren. Doch es geht nicht nur um Geld. Junge Käufer sind fasziniert von der Präzision und Mechanik: „Präzise Mechanik schlägt künstliche Intelligenz, ganz ohne Akku und Netz“, so Dünkelmann. Für viele steht die Uhr als Symbol für Beständigkeit in einer digitalisierten Welt.

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Popkultur, Social Media und Apple Watch als Treiber

Popkultur hat den Uhrenhype massiv verstärkt. In Rap-Songs wird Rolex oder Patek Philippe regelmäßig erwähnt, Serien wie The White Lotus setzen bewusst Uhren in Szene. Musiker Ed Sheeran sammelt und zeigt seine Stücke öffentlich, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gilt als einer der spannendsten Uhrensammler weltweit.

Sogar die Apple Watch hat indirekt geholfen: Sie hat das Handgelenk zurück ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt und bei vielen den Wunsch nach einer klaren Differenzierung durch mechanische Uhren ausgelöst.

Laut aktuellen Zahlen wurden allein 2024 über eine Million neue Rolex-Uhren verkauft. Im Vergleich dazu knapp 6.000 Stück der exklusiven Marke Richard Mille. Diese Relation zeigt: Die Nachfrage ist groß, reicht aber vom Einstiegs-Luxus bis zum extremen High-End-Segment.

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Rolex, Cartier und andere Luxusmarken gewinnen zunehmend jüngere Käufer. © Google AI Studios

Neue Zielgruppe, neue Umsätze

Minimalistische, vielseitig kombinierbare Uhrenmodelle für den beliebten „Armcandy“-Look mit Armbändern treffen den Nerv einer jungen Generation, die Individualität und Stilbewusstsein in den Vordergrund stellt. Gleichzeitig bleibt das stationäre Geschäft unverzichtbar: Rund 75 % der Gen Z bevorzugen den Einkauf vor Ort – allerdings nicht als reinen Kaufprozess, sondern als inspirierendes Erlebnis mit überzeugender Beratung und emotionaler Ansprache.

Auch Nachhaltigkeit und Transparenz rücken zunehmend in den Fokus. 60 % der jungen Kundinnen und Kunden achten auf verantwortungsvolle Materialien und faire Produktion. Das sind Werte, die Uhrenmarken immer stärker in ihre Kollektionen einfließen lassen. Hinzu kommt der Investment-Charakter: Viele Modelle gelten als wertstabil oder sogar wertsteigernd. Hier kann der Fachhandel punkten, indem er Expertise zu Werterhalt, Zweitmarkt und langfristiger Anlage vermittelt.

„Eine Uhr ist für viele mehr als ein Zeitmesser. Sie ist Ausdruck von Persönlichkeit und Leidenschaft“, betont Joachim Dünkelmann. „Und genau dieses Erlebnis kann der Fachhandel im Geschäft vermitteln und das viel besser als jeder Onlineshop.“

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