Über 100 Millionen Euro schwer: Soravia plant Rückzug aus dem Dorotheum

Erwin F. Soravia CEO SORAVIA und Hans-Peter Weiss COO Dorotheum

Erwin F. Soravia, CEO von SORAVIA und Hans-Peter Weiss, der COO: SORAVIA steigt aus: Dorotheum-Anteile vor Verkauf. © SORAVIA

Das traditionsreiche Wiener Dorotheum steht vor einer Eigentümerveränderung: Die Unternehmerbrüder Erwin und Hanno Soravia wollen ihre knapp 30-Prozent-Beteiligung verkaufen. Brancheninsidern zufolge könnte der Deal einen Erlös von über 100 Millionen Euro bringen.



Dorotheum im Höhenflug trotz Eigentümerwechsel

Während die Soravias den Rückzug vorbereiten, läuft das operative Geschäft des Dorotheums ausgesprochen gut. 2024 erzielte das Auktionshaus einen Umsatz von 220 Millionen Euro, das sind rund 20 Millionen mehr als im Vorjahr. Schon das erste Halbjahr 2025 brachte mit über 100 Millionen Euro Versteigerungserlösen ein deutliches Plus. Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist die italienische Pfandleihe-Gruppe Affide, die seit ihrer Integration 2018 maßgeblich zur Umsatzsteigerung beiträgt. Mittlerweile wird der Gesamtumsatz der Gruppe auf rund 400 Millionen Euro geschätzt.

Mögliche Käufer und Machtverschiebungen

Als wahrscheinlichster Käufer gilt Investor Michael Tojner, der bereits knapp 15 Prozent am Dorotheum hält. Insidern zufolge wollen Tojner und andere Mitgesellschafter die frei werdenden Anteile übernehmen. Noch ist der Deal nicht fix, da die Soravias auch mit anderen Interessenten verhandeln. Für die Branche könnte ein verstärkter Einstieg Tojners bedeuten, dass das Dorotheum künftig noch offensiver auf Wachstum, Internationalisierung und digitale Auktionsformate setzt.

Dorotheum Soravia Ausstieg
Das Wiener Dorotheum zählt mit über 220 Millionen Euro Auktionsumsatz 2024 zu den führenden Auktionshäusern Europas. © SORAVIA

Hintergrund: Soravias Finanzlage

Der Verkaufswille der Soravia-Brüder ist in erster Linie ein Resultat der Immobilienkrise. Die SORAVIA-Gruppe, eines der größten österreichischen Immobilienunternehmen, kämpft mit hohen Liquiditätsbedarfen. Auch die deutsche Tochter SC Finance Four musste Insolvenz anmelden. Parallel zum Dorotheum-Verkauf laufen Gespräche über einen Teilverkauf der hauseigenen Immobilienverwaltungsgruppe Adomo an die Invest AG (Raiffeisenlandesbank OÖ).

Soravia Dorotheum Anteil Verkauf
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