Expansion mit angezogener Handbremse: Einkaufszentren unter Druck

Shopping Center Österreich Report Juweliere

Was Österreichs Juweliere aus dem Shoppingcenter Performance Report 2025 lernen können. © Shutterstock.com

Die aktuelle Auswertung des „Shoppingcenter Performance Report Österreich“ (SCPRÖ 2025) zeigt eine verhaltene, aber spürbare Aufbruchsstimmung im österreichischen Handel. Auch wenn die Expansionsfreude noch nicht wieder an frühere Jahre anknüpft, werden wichtige strategische Weichen gestellt – insbesondere für innerstädtische Lagen. Für Juweliere ergeben sich daraus konkrete Anknüpfungspunkte.



Innenstadt schlägt Einkaufszentrum

Im laufenden Jahr planen Handelsunternehmen durchschnittlich 2,9 Neueröffnungen – eine leichte Steigerung gegenüber 2,5 im Vorjahr. Gleichzeitig nimmt aber auch die Zahl der geplanten Schließungen (Ø 1,6) zu. Besonders gefragt sind derzeit innerstädtische Geschäftsstraßen: Mit einem Beliebtheitswert von 1,98 (auf einer Skala von 1 = sehr hohes Interesse bis 5 = kein Interesse) liegen sie deutlich vor Shopping Malls, die auf 3,07 (Innenstadtlage) bzw. 3,29 (Grüne Wiese) kommen.

Für Juweliere bedeutet das: Wer Standorte plant, sollte verstärkt auf belebte Innenstadtlagen setzen. Die Rückbesinnung auf hochfrequentierte, urbane Einkaufsstraßen ist ein Signal dafür, dass hier wieder Potenzial für Frequenz und Sichtbarkeit gesehen wird – vorausgesetzt, die Städte investieren in Aufenthaltsqualität und Erreichbarkeit.

Shopping Center Österreich geplante Eröffnungen
Die Mischung aus Innenstadtaufwertung und Kostenbelastung in Einkaufszentren macht selektives Wachstum notwendig. © HV

Einkaufszentren unter Druck: Kostenstruktur kritisch

Zentrale Herausforderungen bleiben die steigenden Mietkosten durch Indexierungen (Ø 1,25) und Nebenkosten (Ø 1,56). Zwei Drittel der befragten Händler haben daher bereits Gespräche mit ihren Vermietern über Anpassungen geführt. Besonders problematisch: In Kombination mit rückläufigen Frequenzen und Konsumzurückhaltung sinken die Erträge an vielen Center-Standorten. Die Lösung sehen viele Händler in umsatzabhängigen Mietmodellen.

Für Juwelierbetriebe mit Shop-in-Shop-Konzepten oder Filialnetzwerken in Malls bedeutet das: Wirtschaftliche Belastungen müssen genau kalkuliert werden – und Mietverträge sollten möglichst flexibel gestaltet sein.

Handelsflächenforum bringt Licht ins Dunkel

Die vollständige Studie wird am 18. September 2025 beim neuen Handelsflächenforum in Wien vorgestellt. Dort werden auch die Shopping Malls und Retail Parks ausgezeichnet, die aus Mietersicht besonders gut performen. Für Fachhändler und Branchenentscheider ist das Forum eine wertvolle Plattform für Austausch, Standortbewertung und neue Vertriebsansätze.

Shopping Center Report Österreich 2025
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