Bestes Wetter und doch strahlt die Messe mehr als die Sonne. © DerJuwelier.at
Die Septemberausgabe der Vicenzaoro 2023 ist zu Ende gegangen. Die Schmuckbranche traf sich zu einem internationalen, trendgeladenen und farbenfrohen Spektakel. Und auch die Einkäufer aus dem deutschsprachigen Raum sind sehr gefragt. Italien rollt den roten Teppich aus. Sie sollten ihn betreten.
Viva Vicenza! Obwohl der gesamte DACH-Raum für Italien ein sehr wichtiger Markt ist, haben noch nicht allzu viele Fachhändler den Weg über die Alpen gemacht, um die Vicenzaoro zu besuchen. Und gerade für die Österreicher ist die Anreise in Wahrheit ein Katzensprung. Wirklich bedauerlich! Das muss man sagen, wenn man die Messe einmal selbst erlebt hat.
Wir können wahrhaftig nur den Versuch machen, das Kaleidoskop an Schmuck, Uhren, Trends und Themen für Sie einzufangen. Lesen Sie deswegen auch die Artikel, die wir in den folgenden Tagen für Sie auch auf DerJuwelier.at veröffentlichen.
Sprungbrett zum Nabel der Welt
Die Vicenzaoro glänzt nicht nur mit einer gigantischen Auswahl an High-Jewellery-Kreationen aller Art, wie man sie sonst nicht so einfach zu sehen bekommt, sondern auch mit einem faszinierend internationalen Publikum. Aussteller wie Niessing, die Sie auch von der INHORGENTA kennen, kommen nicht wegen der Italiener dort hin, sondern wegen der Einkäufer aus der ganzen Welt. Die Schmucklandschaft prägt die Nationalitäten der Fachbesucher – und umgekehrt prägen die verschiedenen Geschmäcker auch das Angebot. Die große weite Welt – so schwer es ist, sie zu besuchen – in Vicenza ist sie auf einmal ganz nahe. Der Zauber tut seine Wirkung. Man kann gar nicht anders, als sich von der Messe inspirieren zu lassen. Und genau diese Inspiration, die Freude am Schmuck und die Lust daran, diese Freude als Juwelier auch an die eigenen Kunden zu vermitteln, fehlt manchmal. Dabei ist es gerade jetzt wichtig für den Fachhandel, am Ball zu bleiben.
Ein Messebesuch im Jahr, der für die meisten mit der INHORGENTA abgehandelt ist, reicht nicht mehr. Mit dem September-Datum, kurz vor dem Weihnachtsgeschäft und gemütliche drei Monate vor dem neuen Jahr ist die Vicenzaoro der perfekte Zeitpunkt, um mental die Batterien und auch das Schmucklager vollzumachen.
Zusammenrücken für den Erfolg
Auch Marco Carniello, Managing Director der Vicenzaoro spricht sich ausdrücklich für das Publikum nördlich der Alpen aus. Während er im Interview mit DerJuwelier.at hauptsächlich über Deutschland gesprochen hat, sollten sich die Österreicher hier unbedingt ebenfalls angesprochen fühlen.
„Der deutsche Markt ist ganz offensichtlich sehr weit entwickelt. Die Deutschen schätzen Qualität, Details und gute Produkte. Ich glaube sogar, wenn es um Produkte „Made in Italy“ geht, konsumieren die Deutschen pro Kopf weltweit am meisten. Sie lieben italienisches Design. Wenn man sich die Besucherzahlen der Vicenzaoro nach Ländern anschaut, liegt Deutschland auf Platz 2 hinter Spanien.“
Die Liebe beruht überdies auf Gegenseitigkeit. Und hier sollten schlaue Fachhändler hellhörig werden: Marco Carniello berichtet: „Wir erleben, dass viele unserer Aussteller sich auf den deutschen Markt konzentrieren. Es gibt viele Initiativen, Einkäufer aus Deutschland zu gewinnen. Im High-End-Bereich sind wir damit bereits sehr weit fortgeschritten, nun konzentrieren wir uns auf mittelgroße Fachhändler mit hoher Qualität und helfen auch gerne dabei, ihnen den dreitägigen Aufenthalt bei uns so einfach und angenehm zu gestalten wie möglich. Es gibt ein Wellnessprogramm oder Weinverkostungen.“
Vor allem Österreich ist traditionell noch ein Stück näher an Italien, was die Mentalität, den Lebensstil und auch den Geschmack anbelangt. Was die Deutschen Käufer und Konsumenten sich nicht trauen oder nicht verstehen – die Österreicher haben die Zeichen stets früh erkannt und sich mit Offenheit und sichtbarem Erfolg auf Veränderungen eingelassen. Damit ist die Vicenzaoro ein Ort, der diese positive Eigenschaft im österreichischen Fachhandel noch weiter beflügeln sollte.
Und der Managing Director der Vicenzaoro weiß: Gerade die Schweizer, die Deutschen und die Österreicher sind besonders anspruchsvoll. Doch er bemüht sich gerne um die europäischen Nachbarn. Die große Nähe macht es im Grunde selbstverständlich.
„Wir wünschen uns, dass unsere Besucher verstehen, wie groß unser Angebot in Wahrheit ist. Sie waren es natürlich gewohnt, die Baselworld zu besuchen, weil es so einfach war, dort hinzukommen. Doch sobald sie einmal die Vicenzaoro erlebt haben, sind sie positiv überrascht und kommen wieder. Wir bemühen uns also, mehr von diesen Besuchern zu bekommen.“
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