Die Schweizer Aussteller, inklusive Rolex, drohen laut nzz.ch der Baselmesse. Sie wollen ihr Geld für die abgesagte Ausgabe 2020 vollumfänglich zurück. Sonst sei dies das Ende der Baselworld.
Die NZZ berichtet: Das Komitee der Schweizer Aussteller habe der Messeleitung einen Brief geschickt. Darin verlangten die Aussteller, dass ihnen sämtliche Gebühren für die abgesagte Ausgabe 2020 rückerstattet werden. Ansonsten “befürchten wir, dass dies schlicht und einfach das Ende der `Baselworld´ sein wird.” Hintergrund ist eine aktuelle Mitteilung der Baselworld, in dem die Messe ihren Schweizer Ausstellern verschiedene Modelle vorschlägt, wie mit den bereits bezahlten Beträgen für 2020 umzugehen sei. Entweder könnten 85% des Betrags auf die Messe 2021 übertragen werden, die im kommenden Januar stattfindet (die verbleibenden 15% dienten dazu, die teilweise bereits angefallene Kosten zu kompensieren). Alternativ könnten die Aussteller eine Rückerstattung von 30% in bar beantragen. In diesem Fall würden 40% auf die Baselworld 2021 übertragen (und mutmasslich 30% gingen an die Messeorganisation).
Laut Baselworld gehen diese Bedingungen weit über die vertraglichen Verpflichtungen hinaus. Man sei viel großzügiger als die grosse Mehrheit ähnlicher europäischer Shows, die abgesagt oder verschoben werden mussten. Diese Argumentation passt den Uhrenherstellern, die derzeit ebenfalls sehr stark unter der Corona-Krise leiden, offensichtlich nicht.
Von der MCH Group, die zu einem großen Teil der öffentlichen Hand gehöre, hätte man mehr erwartet, als auf Vertragsbedingungen zu pochen, heißt es in dem Brief. Schließlich erklärten Bund und Kantone derzeit immer wieder, dass es jetzt darum gehe, das Wirtschaftsgefüge trotz der Corona-Krise zu erhalten, und dass dazu die regulatorischen Rahmenbedingungen oder rechtlichen Zwänge angepasst werden müssten. Zudem habe Ulrich Vischer, der Präsident des Verwaltungsrates der MCH Group, am 26. März dieses Jahres öffentlich erklärt, die MCH Group habe “reichlich Liquidität”. Die Aussteller wollen in erster Linie ihr Geld zurück. Aber es wird auch erwähnt, dass das für 2021 gewählte Januardatum für den Bereich Schmuck, Edelsteine und Perlen nicht geeignet sei. Zudem gebe es seit der Verschiebung keine Koordination mit der zweiten wichtigen Uhrenmesse, der Watches & Wonders Geneva (ehemals SIHH) mehr. Die Klage des Schweizer Ausstellerkomitees wiegt schwer, denn ohne die darin versammelten Firmen gibt es keine Baselworld. Der Präsidiert des Komitees ist denn auch Hubert du Plessix, Chief Investment Officer von Rolex. Er hat den Brief ebenfalls unterschrieben.
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