Neue Entwicklung im Fall Nomos. Mit wenig schmeichelhaften Worten hat Jean-Claude Biver, Vorsitzender der Uhrenabteilung von LVMH, Wempe in Schutz genommen und kräftig gegen Nomos ausgeteilt.
Jean-Claude Biver hat ein bemerkenswert offenes Interview auf WatchPro gegeben. Er äußert volles Verständnis für Wempe und unterstellt Nomos, nicht ehrenhaft gehandelt zu haben, als der Uhrenhersteller ohne Rücksprache mit Wempe die beiden Online-Händler Chronext und Chrono24 als offizielle Händler aufgenommen hatte. Blickpunkt Juwelier hat ausführlich zum Fall Nomos berichtet.(wir haben berichtet.)
“Ohne Wempe wäre Nomos nichts gewesen, also hat Wempe recht. Das ist nicht fair “, sagt Herr Biver im Interview. Nomos habe einen Mangel an Respekt gezeigt. „Das Verhalten von Nomos ist aus der Sicht eines Gentlemen fraglich”, so Biver.
Biver deutet auch an, dass das Vertragsverhältnis zwischen Wempe und Nomos belastet sein könnte. “Chrono24 ist eine Plattform, auf der Juweliere ihre Uhren verkaufen können. Das heißt, wenn Nomos Wempe eine gewisse Exklusivität gegeben hat, ist diese Exklusivität jetzt weg”, interpretiert Biver.
Biver gibt zu bedenken, dass die Zusammenarbeit mit den beiden Online-Plattformen zu einem Imageproblem für den Uhrenhersteller werden könnte. „Nomos muss bei den Verbrauchern ein bestimmtes Image bewahren. Warum sollten Leute Nomos-Uhren kaufen, auch wenn sie die Uhren auf Chrono24 finden?“ Kunden würden nichts kaufen, nur weil es zum Verkauf steht, sondern weil sie etwas haben wollen, von dem sie träumen. „Chrono24 und Chronext können vielleicht großartige Arbeit leisten, aber sie könnten kein Verlangen aufbauen. Sie können keine Irrationalität aufbauen, und genau das braucht Nomos“, so Biver, der diesen Gedanken mit der folgenden Ausführung schließt: „Wer kann Lust und Irrationalität aufbauen? Herr Wempe ja, Uhren aus der Schweiz ja, aber nicht Chrono24. Das Denken von Nomos ist ein bisschen kurzfristig und sie könnten damit auf ihre Nase fallen.“
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