Wieder einmal sind die Filialisten Vorreiter und überlegen derzeit, ob das Unterlager gänzlich verzichtbar ist. Wer bei Christ ins Schaufenster oder in die Innenvitrinen blickt, sieht einen extrem geringen Wareneinsatz. Ist das die Zukunft?
Sparen am Unterlager. Dies könnte ein Trend sein, denn ähnliche Tendenzen gibt es beispielsweise in der industriellen Produktion, wo das Unterlager verschwunden und die Lagerhaltung perfektioniert ist. Bei der Just-in-time-Produktion werden die einzelnen Bauteile nicht mehr zwischengelagert, sondern direkt vom Lkw in die Produktionshalle geliefert. Das spart Kosten, birgt aber die Gefahr, dass die Abläufe schneller aus den Fugen geraten: ein Stau, und das Band steht still.
Auch im Einzelhandel gibt es diese zwei Wege. Überspitzt gesagt: Der Außendienstmitarbeiter wünscht sich ein großes Unterlager, damit der Händler auch bei großer Nachfrage oder Lieferproblemen verkaufen kann, der (betriebswirtschaftlich geschulte) Händler wiederum ein möglichst kleines Unterlager und einen schnellen Lieferanten. Wer bei Christ ins Schaufenster sieht oder sich mit Chefeinkäufern von Filialisten unterhält, bekommt (außer bei Juwelier Kraemer) oftmals den Eindruck, als ob das Unterlager gänzlich gestrichen gehört. Die Filialisten haben sich für den Weg des geringsten Unterlagers entschieden und setzen ihn konsequent am P.O.S. um. Ob dies allerdings die Lieferanten aushalten, wird man erst in Zukunft sehen können.
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