Wiener Einkaufsstraßen 2025: Mieten auf Rekordniveau, stationärer Handel bleibt stabil

Wien Österreich stationärer Handel

Wien 2025: In den Toplagen wie Kohlmarkt, Graben und Mariahilfer Straße bleibt die Nachfrage hoch – der stationäre Handel zeigt sich stabil und wandlungsfähig. © Shutterstock

Ein aktueller Marktbericht zur Wiener Retail-Landschaft zeigt: Trotz internationaler Unsicherheiten, steigender Kosten und veränderter Konsumgewohnheiten bleibt der stationäre Handel in Wien widerstandsfähig. In den Toplagen ist die Nachfrage ungebrochen, Leerstände sind selten, die Mieten auf konstant hohem Niveau.



Stabilität in den Premiumlagen

Eine umfassende Analyse von rund 500 Einzelhandelsflächen in A-Lagen zeigt, dass Wiens Innenstadt nach wie vor zu den stabilsten Handelsstandorten Europas zählt. Untersucht wurden unter anderem die Kärntner Straße, der Graben, der Kohlmarkt samt Goldenem Quartier sowie die innere Mariahilfer Straße.

Gemeinsam umfassen diese Toplagen rund 203.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, davon entfallen 118.000 Quadratmeter auf die Mariahilfer Straße mit einer geringen Leerstandsquote von 3,8 Prozent. In der Innenstadt – Graben, Kohlmarkt, Goldenes Quartier, Bognergasse und Kärntner Straße – liegt der Leerstand nahezu bei null. Bemerkenswert ist auch die Dynamik: Auf der Mariahilfer Straße wurden rund zehn Prozent der Flächen neu bespielt, in der City rund fünf Prozent.

Hohe Mieten, starke Nachfrage

In den Spitzenlagen des ersten Bezirks bleiben die Mietpreise auf konstant hohem Niveau. Die Spitzenmieten am Graben liegen aktuell bei rund 620 Euro pro Quadratmeter, am Kohlmarkt inklusive Goldenem Quartier bei 570 Euro. Eine 300-Quadratmeter-Fläche schlägt damit mit bis zu 186.000 Euro monatlich zu Buche. Auf der Mariahilfer Straße bewegt sich das Topniveau bei 160 Euro pro Quadratmeter, während in B- und C-Lagen ein leichter Preisrückgang zu beobachten ist. Günstigere Alternativen finden sich in anderen gut frequentierten Einkaufsstraßen: Landstraßer Hauptstraße (bis 60 €/m²), Favoritenstraße (bis 55 €/m²) oder Meidlinger Hauptstraße (bis 45 €/m²).

Wien Mariahilferstraße stationärer Handel
Die Mariahilfer Straße bleibt 2025 Wiens wichtigste Einkaufsmeile – hohe Frequenz, stabile Mieten und kontinuierliche Neueröffnungen sichern ihre Rolle als Leitlage des österreichischen Einzelhandels. © C.Fürthner/MA28

Mariahilfer Straße bleibt Taktgeber

Die Mariahilfer Straße behauptet auch 2025 ihre Rolle als wichtigste Einkaufsstraße Österreichs. Trotz infrastruktureller Eingriffe – etwa durch den Ausbau der U2/U5 oder das Lamarr-Projekt – bleibt sie die meistfrequentierte Lage des Landes. Mit Neueröffnungen von C&A, ARKET, Adidas oder Woolworth zeigt sich die Straße weiterhin vital. In Spitzenzeiten, etwa in der Vorweihnachtszeit, passieren laut Frequenzmessungen bis zu 60.000 Personen täglich die Einkaufsmeile.

Wandel in der Handelslandschaft

Während das Luxussegment eine Phase der Konsolidierung erlebt, gewinnen Lifestyle-Labels, Gastronomie und Erlebnisformate an Bedeutung. Händler reagieren mit neuen Konzepten und Umnutzungen – etwa Pop-up-Flächen, Concept Stores oder Feinkostangebote. Für den Handel bedeutet das: Erfolg haben künftig jene, die Qualität, Authentizität und Erlebnisse bieten. Die Verbindung von Produkt, Emotion und Begegnung wird zunehmend zum Schlüssel im stationären Geschäft. Premiumlagen bleiben Investitionsstandorte, auch bei hohen Mieten. Der Markt verlangt nach gezielter Positionierung, starker Markenidentität und differenziertem Kundenerlebnis. Die Wiener Innenstadt und die Mariahilfer Straße zeigen, dass stationärer Handel weiterhin funktioniert – wenn er mehr bietet als Ware, nämlich Erlebnis, Vertrauen und emotionale Bindung. (Quelle: leadersnet.at)

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