Vintage-Stil zwischen 1950 und 1960 ist immer noch angesagt.
Sind Trends noch echte Trends? In einer Welt, in der die Inspiration durch Social Media in tausend Facetten und aus allen Richtungen kommt, gibt es nur noch wenig, das als „Mainstream“ bezeichnet werden kann. Allerdings bekommen auch die Trends gerade erst dann Bedeutung, wenn sie Mainstream sind. Also, wenn so viele Leute etwas tun, dass man es selbst nachmachen muss. Oder sich zumindest einbildet, es zu müssen. Was, aber, wenn jeder sein eigenes Ding macht?
Schauen Sie sich auf diesem Beitrag um. Wir haben Ihnen eine Bildergalerie zusammengestellt, bei deren Betrachtung Ihnen sicherlich das ein oder andere Licht aufgehen wird. „Achja, das kenn ich!“ Wir wollen nicht zu weit zurückgehen, deswegen sagen wir mal so: Für die meisten Menschen ist es möglich, bestimmte Stile in der Mode und der Musik, vielleicht auch der allgemein vorherrschenden Popkultur, einem Jahrzehnt zuzuordnen. Die 70er? Klar, das mit den Schlaghosen und den Langhaar-Frisuren? Die 80er? Na, das mit den Neon-Farben!
Experten, die sich mit den Themen Mode und Kultur beschäftigen, haben allerdings einen regelrechten Bruch dieses fröhlichen Wechsels der Dekaden festgestellt.
Der Hippie-Stil der 1960er-Jahre ist besonders im Sommer ein Trendwiederkehrer.
Clean, futuristisch und inspiriert von moderner Technoolgie und Videospielen: 2020.
Alle Stile, immer!
Etwa ab 2010, so die Einschätzung, gibt es keine Jahrzehnte mehr, die stilistisch klar voneinander trennbar sind. Seit dieser Zeit entwickelt sich im Grunde nur ein einziger großer Trend und der sagt: Jeder mache, was er will!
Diese Entwicklung hängt vor allem mit Social Media zusammen. 2008 hatte Facebook sein Debut – seitdem haben Menschen gelernt, sich selbst in Szene zu setzen und sich dabei selbst immer neu zu erfinden. Wer Aufmerksamkeit haben möchte, muss etwas anders tun als die anderen. Und genau deswegen macht jeder sein eigenes Ding. Nicht influencen lassen, sondern selber Influencer sein!
Deshalb und auch, weil das Internet Milliarden von Fotos und Bildergalerien zum Stöbern bereithält, entdeckt jeder Konsument seinen eigenen Stil und muss sich längst nicht mehr daran halten, was die Klassenkameraden oder Arbeitskollegen tun. Der klassische Vintage-Stil, zum Beispiel, ist für manche Fans zu einer Lebenseinstellung geworden.
Knallige Farben bestimmten die Looks in den 80er- und 90er-Jahren.
Unverwechselbarer Stil à la „Great Gatsby“. Die 1920er-Mode.
Eine Frage der Beratung
Die Frage, die sich stellt, ist nun: Wie um Himmels Willen berät man heutzutage Kunden, die jeden Tag einem Sammelsurium an Inspiration ausgesetzt sind, die im Fall von Medien wie Instagram und TikTok inzwischen im Sekundentakt passiert? Eine Lösung wäre, genau das zu tun, was ihre Kunden im Internet gerne tun: Nicht influencen lassen, sondern selber Influencer sein! Damit landen Sie in der Königsdisziplin der Juweliere, die zur Eigenmarke geworden sind und ihre Kunden anziehen, weil sie genau wissen, dass sie bei Ihnen gut beraten werden.
Und nachfragen lohnt sich natürlich auch immer. Wenn es nicht mehr nach der Art des Schmucks selber geht, dann fragen Sie doch nach der Lieblingsfarbe, den Lieblingsoberteil oder dem Outfit, das im Alltag am häufigsten getragen wird. Vielleicht hat ihre Kundin oder ihr Kunde schon ein liebstes Schmuckstück zuhause und sucht eine passende Ergänzung?
Wenn so viele Stile aus dem letzten Jahrhundert ein Revival feiern, können Sie auch gleich aufs Ganze gehen: Sie sind ein Juwelier, der ein Erlebnis bieten muss. Wie wäre es denn zum Beispiel mit einer Motto-Party, zu der Sie Ihre besten Kunden einladen? Machen Sie es sich leicht und nehmen das Jahrzehnt, das Sie selbst am meisten geprägt hat. Da kommen die Ideen schon so gut wie von alleine und stecke Ihre Kunden gleich mit an!