Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski hat heute angekündigt, im Herbst am Hauptstandort Wattens von derzeit 4.600 Stellen weitere 1.000 abzubauen.
Geschäftsführer Robert Buchbauer bezeichnete dies als “schmerzliche, aber alternativlose Entscheidung”. Mittelfristig würden in Wattens rund 3.000 Menschen beschäftigt sein. Denn bis 2022 soll sich der Mitarbeiterstand laut Online-Ausgabe der “Tiroler Tageszeitung” noch einmal um 600 Stellen verringern. Mit dem massiven Personalabbau war in den vergangenen Wochen und Monaten gerechnet worden. Im Juni hatte der Kristallkonzern bekanntgegeben, rund 200 Mitarbeiter in den Bereichen Marketing und Vertrieb abzubauen. Gestern sollen die betroffenen Mitarbeiter per Mail über ihre Kündigung informiert worden sein.
Bei dem Stellenabbau handle es sich um den Teil einer groß angelegten Umstrukturierungsphase des Unternehmens, so Buchbauer. Als Gründe wurden der immer stärker werdende Konkurrenzdruck sowie die Corona-Pandemie angeführt. Noch seien viele Arbeiter bei Swarovski in Kurzarbeit, im Herbst wird rund ein Viertel von ihnen ihren Job verlieren, kündigte Buchbauer an und sprach von Umsatzeinbußen von rund 35 Prozent auf unter zwei Milliarden Euro. Für die gekündigten Mitarbeiter werde es einen Sozialplan geben.
Swarovski sei qualitativ und auch was das Produktsortiment betrifft zwar nach wie vor weltweit führend, es hätten sich aber viele kleine Konkurrenzbetriebe entwickelt, die den Markt zunehmend schwieriger machten, meinte der Geschäftsführer. Die Coronakrise habe diese Spirale nach unten weiterhin beschleunigt. Die verschiedenen Geschäftsfelder des Konzerns würden zusammengeführt. Künftig laufe alles unter der Marke Swarovski. Zudem soll noch im Herbst der Beschluss gefasst werden, dass der Konzern zu einer nicht börsennotierten Aktiengesellschaft umgewandelt wird.
Unterdessen forderte der stellvertretende Tiroler ÖGB-Landesvorsitzende Robert Koschin vom Konzern die Rückzahlung sämtlicher erhaltener Kurzarbeitsmillionen an das AMS. Mit diesem Geld könnten dann die gekündigten Beschäftigten unterstützt werden.
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