Spekulationen um Swatch: Kommt das Delisting?

Swatch CEO Nick Hayek Reuters

Agiert Swatch noch als börsennotierter Konzern? (CEO Nick Hayek) © Manager Magazin/ Reuters

Die Swatch Group sorgt erneut für Aufsehen: CEO Nick Hayek hat angedeutet, dass das Unternehmen eine mögliche Privatisierung in Betracht zieht. Diese Äußerung ließ den Aktienkurs des Schweizer Uhrenherstellers sprunghaft ansteigen. Doch was steckt wirklich hinter den Spekulationen?



Signale für einen Rückzug von der Börse?

Auf einer Pressekonferenz ließ Nick Hayek durchblicken, dass er zuversichtlich sei, einen geeigneten Partner für eine Privatisierung zu finden. Diese Aussage befeuerte die bereits seit einiger Zeit kursierenden Gerüchte über ein mögliches Delisting der Swatch Group. Die Aktien des Unternehmens, zu dessen Marken unter anderem Omega, Blancpain und Breguet gehören, reagierten prompt mit einem Kursanstieg von bis zu 4,3 % in Zürich. Schon in der Vergangenheit gab es Spekulationen, dass sich Swatch angesichts der schwächelnden Aktienentwicklung von der Börse verabschieden könnte. In den letzten zwölf Monaten verlor das Papier rund 18 % an Wert, insbesondere aufgrund der Unsicherheiten über die künftige Nachfrage nach Luxusuhren.

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Herausforderungen für Swatch

Die jüngste Geschäftsentwicklung des Konzerns zeigt, dass Swatch mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die gestiegenen Kosten für Edelmetalle und die verhaltene Nachfrage in China haben den Umsatz und Gewinn des Unternehmens stark belastet. Während sich die Einstiegsmarken wie Swatch und Tissot weiterhin stabil entwickeln, verzeichnete der Konzern im Jahr 2024 einen Gewinnrückgang um 74,5 % auf 304 Millionen Schweizer Franken. Dennoch hält Swatch an seiner langfristigen Strategie fest und verzichtet auf Personalabbau oder Produktionskürzungen. Das Unternehmen setzt darauf, für eine Markterholung in den kommenden Jahren gerüstet zu sein.

Swatch Headquater Biel
Swatch-Hauptsitz in Biel, nach einem Entwurf des japanischen Stararchitekten Shigeru Ban. © Swatch

Hayeks unkonventionelle Kommunikation

Nick Hayek ist bekannt für seine unorthodoxe Art, mit Investoren und der Öffentlichkeit zu kommunizieren. So präsentierte Swatch zuletzt einen Jahresbericht in Miniaturformat – eine humorvolle Anspielung auf die enttäuschenden Geschäftszahlen und die Fähigkeit des Unternehmens, filigrane Uhrenteile herzustellen. Während einer Pressekonferenz scherzte Hayek zudem darüber, dass er möglicherweise Unterstützung aus dem Weltall benötige, um einen geeigneten Privatisierungspartner zu finden – und verwies auf Tech-Milliardär Elon Musk als potenziellen Interessenten. Ob diese Aussagen als ernsthafte Hinweise oder als kalkulierte Ablenkung zu verstehen sind, bleibt offen.

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