René Brückler, Rudolf Brenner, Landesrat Jochen Danninger. © Katharina Schiffl
60 Millionen Euro investierte der Gold- und Edelmetallhändler für eine neue Scheideanstalt. Auch Silber, Platin und Palladium stehen im Fokus.
Areal in Korneuburg
Das österreichische Unternehmen „philoro“ hat sich als Händler von Gold und anderen Edelmetallen im deutschsprachigen Raum einen Namen gemacht. Bereits im Oktober 2020 erwarben die beiden Geschäftsführer Rudolf Brenner und René Brückler ein 35.000 Quadratmeter großes Areal im Businesspark Korneuburg. Kürzlich wurden die Pläne für die Errichtung des „philoro GOLDWERK“ präsentiert.
„Das ist nicht nur für uns, sondern für den gesamten heimischen Goldmarkt ein wichtiger Schritt. Wir bauen mit modernsten Materialien, setzen ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Nachhaltigkeit um und werden allein für die erste Ausbaustufe 60 Millionen Euro investieren“, zeigt sich Rudolf Brenner überzeugt. In Zukunft möchte das Unternehmen 100 Prozent der Produktion als recyceltem Gold fertigen. Sehr wichtig dafür sei auch die Erreichung höchster Qualitätsstandards, etwa die Zertifizierung durch die „London Bullion Market Association“ (LBMA). Hierfür müssten über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren jeweils zehn Tonnen Edelmetall geschieden werden.
Goldbarren made in Austria
Projektleiter René Brückler verweist auf einen wichtigen, wirtschaftlichen Aspekt: „Wir werden damit letztlich einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette nach Österreich holen und können mit der Inbetriebnahme auch Goldbarren made in Austria herstellen.“ Auch andere Edelmetalle wie Silber, Platin oder Palladium könnte im Werk weiterverarbeitet werden. Laut René Brückler will das „Goldwerk“ rund 100 neue Arbeitsplätze schaffen und damit insgesamt 300 Mitarbeiter am Standort Korneuburg beschäftigen.
Niederösterreichs Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger bewertet die neue Scheideanstalt positiv: „Das Gold, das in der neuen Scheideanstalt gewonnen wird, wird einerseits zu Goldbarren, Münzen oder auch Halbfertigerzeugnisse für Juweliere verarbeitet, aber es entstehen in Zukunft auch Komponenten für die Industrie, und angesichts der fragilen internationalen Lieferketten ist jede Produktion, die wir bei uns in Niederösterreich haben, von großer Bedeutung und ein enormer Gewinn.“
15 Filialen in DACH
Die Umsetzung des Projektes soll die Position von philoro jedenfalls deutlich stärken, und damit auch die Attraktivität als Partner, so Rudolf Brenner: „Wir sind innerhalb der Branche ohnehin in stetigem Austausch, das „Goldwerk“ ist derzeit zweifellos ein Highlight und zahlreiche Interessenten haben schon einmal vorgefühlt, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte.“
Der Edelmetallhändler „Philoro“ verfügt über 15 Filialen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen erstmals knapp zwei Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften.
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