
Pandora CEO Alexander Lacik: „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie stark externe Faktoren wie Zölle und Währungen die Kalkulation beeinflussen.” © Pandora
Der dänische Schmuckkonzern Pandora hat seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten korrigiert. Ausschlaggebend sind neben einem schwächelnden US-Dollar vor allem drohende Handelshemmnisse im transatlantischen Geschäft. Das Unternehmen stellt sich auf steigende Kosten ein – und signalisiert weitere Preiserhöhungen.
Gewinnmarge unter Druck
Statt einer operativen Marge von ursprünglich rund 24,5 % rechnet Pandora nun nur noch mit etwa 24 % EBIT-Marge im Gesamtjahr. Das Unternehmen bestätigt zwar sein Ziel eines organischen Umsatzwachstums von 7 bis 8 Prozent, senkt jedoch seine Erwartungen an die Rentabilität. Hintergrund ist unter anderem die Abwertung des US-Dollars, der als Abrechnungswährung im größten Absatzmarkt USA besonders ins Gewicht fällt: Verkäufe in Dollar verlieren bei Umrechnung in Dänische Kronen – und damit auch in Euro – an Wert.
Zollrisiken: USA im Fokus
Eine weitere Belastung entsteht durch die Möglichkeit neu eingeführter US-Zölle. Konkret geht es um die potenzielle Wiedereinführung eines 37-prozentigen Strafzolls auf Waren aus Thailand, wo Pandora zwei seiner Produktionsstätten betreibt. Zwar sind diese Maßnahmen aktuell ausgesetzt, doch die Unsicherheit bleibt. Sollte der Zoll tatsächlich greifen, rechnet das Unternehmen mit Mehrkosten von rund 67 Millionen Euro in 2025 und sogar etwa 120 Millionen Euro jährlich ab 2026.
Pandora reagiert mit strukturellen Maßnahmen: Ab spätestens 2026 soll ein Großteil der Produkte für Kanada und Lateinamerika direkt aus Thailand geliefert werden, um den bislang zentralen US-Logistikstandort in Baltimore zu umgehen und Zölle zu minimieren. Die erwarteten Langfristkosten wurden daher bereits von zuvor 160 Millionen Euro auf rund 100 Millionen Euro pro Jahr gesenkt.

Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen
Schon im April hatte Pandora seine Preise um durchschnittlich 4 Prozent erhöht, nachdem im Vorjahr bereits ein Plus von 5 Prozent durchgesetzt wurde. Steigende Materialpreise – insbesondere für Silber – sowie währungs- und zollbedingte Belastungen könnten laut Unternehmensangaben weitere Preisanpassungen notwendig machen. Man wolle damit die gestiegene Kostenbasis absichern und gleichzeitig die Marge stabilisieren.
Stabile Nachfrage, unsicheres Umfeld
Trotz der Herausforderungen konnte Pandora im ersten Quartal ein organisches Umsatzplus von 7 Prozent erzielen. Der Gesamtumsatz belief sich auf rund 1,05 Milliarden Euro – leicht über den Erwartungen. CEO Alexander Lacik sprach von einem soliden Jahresauftakt angesichts der „volatilen weltwirtschaftlichen Lage“. Investitionen in Marketing und Markenbekanntheit sollen auch 2025 fortgeführt werden.

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