Ladenbau unterstützt den Juwelier Ich, Detlef Becker, Geschäftsführer bei © Heikaus-Architektur
Im DJ-Gespräch spricht sich Detlef Becker, Geschäftsführer bei Heikaus-Architektur in Stuttgart, dafür aus, dass Juwelier-Fachhändler wieder vermehrt den Fokus auf ihre Authentizität legen sollten. Dadurch gelingt es ihnen, Vergleichbarkeit und Auswechselbarkeit zu vermeiden. Genau bei dieser Betonung der Individualität setzt maßgeschneiderter Ladenbau an, der nach Befreiung von einem Markendiktat die Eigenmarke in den Vordergrund spielen darf.
Das „Spiel“, die Gewichtung zwischen Eigenmarke und (Fremd-) Markenangebot im Sortiment des Juwelier-Fachhandels kann Detlef Becker, Heikaus Architektur, nachvollziehen: „Viele Juwelier-Fachhändler präsentieren ihre Eigenmarke nicht ausreichend differenziert und behandeln sie wie jede andere Marke“, erklärt Becker. Doch: Die Eigenmarke sollte stärker hervorgehoben werden, um sich klar von den Fremdmarken abzugrenzen und ihre Einzigartigkeit zu betonen.
Neugestaltung durch Reflexion
Beim Umbau oder der Neugestaltung eines Juweliergeschäfts sind jeweiliger Ist-Zustand sowie Zukunfts-Perspektiven des Juweliers die Basis. Ein bloßes Face-Lift reicht oft nicht aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Becker hebt hervor, dass nicht nur die optische Gestaltung, sondern auch die Marktposition und das Sortiment kritisch betrachtet werden sollten. „Es ist wichtig zu klären, ob der Ladenumbau lediglich kosmetische Verbesserungen betrifft oder ob grundlegende Fragen zur Marktstrategie und Umsatzentwicklung aufgeworfen werden“, so Becker. Mehr zum Thema: Facelift oder echt? Machen Sie den Ladenbau-Praxistest
Ich wünsche mir, dass der Juwelier in Zukunft mehr Mut hat, sich selber als Marke und sein Produkt stärker als eigene Marke zu präsentieren.
Moderne Gestaltung: Bar- und Lounge-Bereiche im Trend
Aktuelle Einrichtungskonzepte beinhalten häufig Bar- oder Lounge-Bereiche. „Luxus entsteht heute nicht durch opulente Massenpräsentation, sondern durch eine dezente, durchdachte Gestaltung“, erläutert Becker. Der Trend geht zu großzügigen, eleganten Räumen, die mit hochwertigen Materialien und minimalistischen Gestaltungselementen überzeugen. „Es soll weniger der Ausstellungsraum im klassischen Sinne entstehen, als vielmehr der Ort, an dem ich mich mit Freunden treffe“, umschreibt Architekt Becker.
Beispiele und Kosten
Die Neugestaltungen von Juwelier Pletzsch in Frankfurt und Brinkmann & Lange in Leipzig veranschaulichen exemplarisch, wie moderne Gestaltungskriterien erfolgreich umgesetzt werden können. Hochwertige Umbauten erfordern präzise Planung, insbesondere bei der Berücksichtigung benachbarter Geschäfte und deren Betriebszeiten. Kosten für ein Face-Lift beginnen bei etwa 1.000 Euro/m2, ein Komplettumbau (z.B. inkl. RC4-Fassade, Sicherheitssysteme) kann Kosten in die Höhe von bis zu 8.000 Euro pro m2 treiben.
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