Das Auktionshaus Eppli und der Software-Spezialist DDG arbeiten in einem gemeinsamen Innovations-Projekt an der Entwicklung eines KI-basierten Bewertungs-Tools für edlen Vintage-Schmuck.

Der Markt für Re-Sale-Schmuck boomt. Mit einer KI-basierten Lösung will das Familienunternehmen Eppli, eines der größten Auktionshäuser Süddeutschlands, seine jahrzehntelange Expertise in der Bewertung von Schmuckstücken nun optimieren, transparenter gestalten und auf ein fortschrittliches neues Level bringen. Im Start up DDG AG aus Frankfurt/Main, einem Spezialisten für künstliche Intelligenz und smarte Softwarelösungen, hat man den passenden Partner dafür gefunden.

„Das gemeinsame Projekt gibt uns neuen Auftrieb. Wir haben erkannt, dass Künstliche Intelligenz viele Möglichkeiten zur Prozessoptimierung bieten kann und möchten diese Chance aktiv für unser Unternehmen nutzen“, erklärt Ferdinand B. Eppli, Geschäftsführer von Eppli.

Fundierte Datenanalyse

Die Grundidee ist, eine Vielzahl an unterschiedlichen und für die Wertermittlung relevanten Daten des jeweiligen Luxusobjekts miteinander zu kombinieren. Das KI-System kategorisiert und analysiert diese Daten und ermittelt daraus eine erste Einschätzung der Preisspanne. „Wir freuen uns endlich auch in diesem spannenden Markt mit einem so traditionsreichen Familienunternehmen zusammenarbeiten zu dürfen und sind auf die gemeinsame Lösung gespannt“, ergänzt Philipp Schramm, COO der DDG AG. Deren Team wird Eppli im ersten Schritt bei der Entwicklung eines funktionsfähigen Prototypen und im Anschluss daran bei der Kommerzialisierungs- und Markteinführungsstrategie unterstützen.

Wie groß der globale Re-Sale-Markt für Luxusgüter ist, lässt sich auf Grund seiner kleinteiligen Strukturen zwar nicht exakt eruieren – die Schätzungen reichen von 32 bis 130 Milliarden US-Dollar – aber zweifellos ist er in den letzten Jahren rapide gewachsen. Experten gehen davon aus, dass sich an diesem Trend bis auf Weiteres auch nichts ändern wird und erwarten für die kommenden Jahre Zuwachsraten zwischen acht und zehn Prozent.

Wachstum bringt neue Herausforderungen

Parallel zur Zahl von Produkten, die auf den Markt kommen, steigt auch der Aufwand für die professionelle Prüfung. Denn nicht zu jedem Stück gibt es noch Originalrechnungen oder andere Belege, die Herkunft und Echtheit bestätigen. Außerdem kursieren auf dem boomenden Second Hand-Markt auch immer mehr Fälschungen und Kopien. Bislang erfolgt die detaillierte Prüfung und Wertermittlung durch Experten und ist damit sehr zeit- und kostenintensiv. Eine Steigerung der Kapazitäten ist aber nur begrenzt möglich, denn Fachleute mit dem entsprechenden Know-how sind rar. Zudem ist diese Art und Weise der Wertbestimmung für die Verkäufer oft nicht genau nachvollziebar und daher mit einem gewissen Misstrauen verbunden.

Fact & Figures zu Eppli

Vom kleinen auf den An- und Verkauf von Antikschmuck spezialisiertem Fachgeschäft hat sich Eppli im Lauf von vier Jahrzehnten zu einem der größten Auktionshäuser Süddeutschlands entwickelt und beschäftigt rund 80 Mitarbeiter, darunter Kunsthistoriker, Uhrenexperten, Gemmologen, Numismatiker, Modeexperten und Nachlassberater. Das Familienunternehmen betreibt neben dem Headquarter in Stuttgart, wo seit 2015 auch das hauseigene Expertenzentrum beheimatet ist, Niederlassungen in Baden-Baden, Reutlingen, Leinfelden-Echterdingen und Heilbronn. Neben dem Auktionsgeschäft, das seit Jahren hybrid stattfindet und damit ein weltweites Publikum erreicht – jährlich werden werden dabei rund 25.000 Artikel verkauft – bietet Eppli in seinen Filialen auch ein einzigartiges Sortiment an Schmuck, Uhren, Antiquitäten, Kunstgegenständen, Designer-Mode und Luxus-Accessoires zum Sofortkauf. Weitere Services sind Beratung bei Nachlässen und Sammlungsauflösungen, Gutachten, Pfandkredite sowie die professionelle Verwahrung von Wertgegenständen in der Eppli Safe Lounge mit 1.300 Hochsicherheits-(Bank-)Schließfächer. Bundesweite Kooperationen mit dem Luxus-Kaufhaus Breuninger und Juwelier Wempe ergänzen das Portfolio.