
Die Gewinner des Shoppingcenter Performance Reports von Ecostra wurden am Handelsflächenforum des Handelsverbands ausgezeichnet. © Katharina Schiffl
Der Europark Salzburg wurde heuer erstmals zum besten Shoppingcenter Österreichs gekürt. Im Rahmen des neuen Formats Handelsflächenforum des Handelsverbands zeichnete die Standortberatung Ecostra jene Einkaufszentren aus, die von Mietern am besten bewertet wurden. Damit wird sichtbar, wo die Zusammenarbeit zwischen Betreibern und Händlern besonders gut funktioniert.
Auszeichnung für SES-Flaggschiff
Den „Award of Excellence“ nahm Marcus Wild, Vorstand der Spar Österreich Gruppe und verantwortlich für Immobilien, stellvertretend entgegen. Mit einer Durchschnittsnote von 1,94 (nach fünfteiliger Skala) setzte sich der Europark an die Spitze und ließ damit drei weitere Center knapp hinter sich. „In der Kundengunst und bei der Flächenproduktivität steht der Europark schon lange vorne. Nun haben wir erstmals auch im Shoppingcenter Performance Report Platz eins erreicht“, so Wild. Der Europark gilt als Flaggschiff des Betreibers SES Spar European Shopping Centers und war in den vergangenen Jahren bereits regelmäßig unter den Top Ten.
Zweitplatzierte aus Steiermark, Tirol und Wien
Mit einem Notenschnitt von exakt 2,00 teilten sich drei weitere Standorte Rang zwei: der Euromarkt Kapfenberg, das Inntalcenter Telfs und das Hanssonzentrum in Wien. Auffällig ist, dass es sich dabei um eher klein dimensionierte, nahversorgungsorientierte Center handelt. Das ist ein Indiz dafür, dass Händler zunehmend jene Standorte schätzen, die neben Frequenz auch Kosteneffizienz bieten.

Die Top 10 der heimischen Shoppingcenter
1. Europark Salzburg – Ø 1,94
2. Euromarkt Kapfenberg (Stmk.) – Ø 2,00
2. Inntalcenter Telfs (Tirol) – Ø 2,00
2. Hanssonzentrum Wien – Ø 2,00
5. Shopping Nord Graz – Ø 2,05
6. FMZ Imst (Tirol) – Ø 2,08
7. Hey! Steyr (OÖ) – Ø 2,10
8. Zentrum Simmering (Wien) – Ø 2,11
9. Donautreff Ottensheim (OÖ) – Ø 2,14
10. Infra Center Linz, Am Garnmarkt Götzis und 1100 Columbus Wien – Ø 2,20
Bemerkenswert: Viele sehr große Konsumtempel landeten im Mittelfeld, darunter PlusCity Pasching (Platz 36), Westfield Donau Zentrum (41) und Westfield SCS (44).

Zufriedenheit der Händler steigt
Der diesjährige Report zeigt insgesamt eine deutlich höhere Händlerzufriedenheit als in den Vorjahren. Die durchschnittliche Bewertung aller Einkaufszentren liegt mit 2,56 spürbar besser als 2024 (2,71) und 2023/22 (je 2,77). Aufsteiger des Jahres war das 1100 Columbus Wien, das sich um knapp eine ganze Note verbesserte und erstmals in die Top 10 aufstieg. Am Ende des Feldes rangiert das Steiner Tor Krems (Platz 83, Ø 3,60).
Für Juweliere und Fachhändler unterstreichen die Ergebnisse die zentrale Rolle der richtigen Standortwahl. Standorte mit hoher Mieterzufriedenheit zeichnen sich nicht nur durch Frequenz, sondern auch durch wirtschaftlich tragbare Miet- und Betriebskosten aus. Besonders für Anbieter erklärungsbedürftiger Premiumprodukte wie Uhren und Schmuck gilt: Ein Center mit ausgewogenem Verhältnis von Frequenz, Mietkonditionen und Servicequalität kann entscheidend für die Profitabilität sein. Handelsverbands-CEO Rainer Will betont: „Einkaufszentren sind zentrale Ankerpunkte für regionale Wertschöpfung, Nahversorgung und Beschäftigung. Mit den Awards machen wir sichtbar, wo die Zusammenarbeit zwischen Betreibern und Händlern besonders gut funktioniert – und geben Impulse für die gesamte Branche.“
Für die österreichische Handelslandschaft insgesamt zeigt sich damit: kleinere, nahversorgungsorientierte Center gewinnen an Bedeutung, während große Malls ihre Konzepte weiterentwickeln müssen, um im Wettbewerb um Händlerzufriedenheit Schritt zu halten.

Keine Kommentare