Carl F. Bucherer hat unter der Führung von Rolex nun keinen Platz mehr. © CFB
Nach jahrelangen Verlusten und hohen Investitionen hat Rolex die Entscheidung getroffen, die Uhrenmarke Carl F. Bucherer einzustellen. Die Schließung betrifft rund 100 Mitarbeiter und markiert das Ende eines prestigeträchtigen, aber unrentablen Projekts.
Ein Rückblick auf die Marke Carl F. Bucherer
Die Uhrenmarke Carl F. Bucherer, einst ein Herzensprojekt des verstorbenen Bucherer-Patrons Jörg Bucherer, hat in ihrer Geschichte nie die Profitabilität erreicht. Trotz jährlicher Umsätze von bis zu 100 Millionen Franken und beträchtlicher Investitionen in Höhe von rund 250 Millionen Franken blieb die Marke in den roten Zahlen. Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour hat nun die Reißleine gezogen und die Marke eingestellt, ein Schritt, der nicht nur ökonomischer Natur ist, sondern auch die Geschichte und den Einfluss des verstorbenen Jörg Bucherer reflektiert.
Wirtschaftliche Realität und strategische Entscheidungen
Carl F. Bucherer war für Rolex ein unerwarteter Ballast. Die Marke stellte sich als kostspieliges Hobby von Jörg Bucherer heraus, das unter der neuen Führung nicht mehr tragbar war. Der Verlust von Jörg Bucherer, der die Marke als seine Lebensversicherung betrachtete, führte zu einem Perspektivwechsel. Die Finanzabteilung von Rolex begann, die Ergebnisse von Carl F. Bucherer nüchtern zu bewerten, was letztlich zu der Entscheidung führte, die Marke aufzugeben.
Auswirkungen auf die Mitarbeiter
Die Schließung betrifft etwa 100 Mitarbeiter, von denen jedoch rund 70 Prozent innerhalb der Rolex-Gruppe eine neue Anstellung finden sollen. Die betroffenen Angestellten könnten in der neuen Rolex-Fabrik in Bulle untergebracht werden. Diese Entscheidung zeigt, dass Rolex bemüht ist, die Auswirkungen der Schließung auf die Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten.
Ein kostspieliges Erbe
Das Ende von Carl F. Bucherer markiert nicht nur das Aus einer Marke, sondern auch das Versagen eines ehrgeizigen Projekts, das trotz seiner Tradition und seines Potenzials nie in der Lage war, die wirtschaftlichen Erwartungen zu erfüllen. Die Entscheidung von Rolex, die Marke einzustellen, ist eine klare Botschaft: In einem hart umkämpften Markt gibt es keinen Platz für unrentable Geschäftsmodelle. Die Zukunft gehört den Marken, die nicht nur Prestige, sondern auch Profitabilität bieten können.
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