Diamanten: Preisverfall und Aufstieg der Labordiamanten

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Die Preise für natürliche Diamanten sind in den vergangenen zwei Jahren um 26 Prozent gesunken. © Freepik

Der Aufstieg von Labordiamanten hat die Preise für natürliche Diamanten stark sinken lassen, DeBeers hat sogar die Produktion reduziert. Dennoch bleibt die Nachfrage nach natürlichen Steinen bestehen, und Juweliere müssen innovative Wege finden, um ihre einzigartigen Geschichten und Qualitäten zu kommunizieren.



Preissenkungen im Diamantenmarkt

In den letzten zwei Jahren sind die Preise für natürliche Diamanten um 26 Prozent gefallen. Im Gegensatz dazu sind die Preise für im Labor hergestellte Diamanten sogar um 74 Prozent gesunken. Der Grund für diesen Rückgang ist der wachsende Markt für Labordiamanten, die nicht nur kostengünstiger, sondern auch schneller herzustellen sind. Insbesondere jüngere Kunden schätzen diese synthetischen Steine aufgrund ihrer ethischen Herkunft. Laut dem britischen „The Guardian“ machen Labordiamanten mittlerweile 45 Prozent des Marktes für Brautschmuck aus.

DeBeers reagiert auf den Preisverfall

DeBeers hat als Reaktion auf die sinkenden Preise sogar seine Produktion um 20 Prozent reduziert. Das Unternehmen hält sich an einer großen Menge an Diamanten im Wert von mehreren Milliarden Dollar fest. Gerüchte über einen möglichen Verkauf durch den Eigentümer Anglo American machen die Runde, während die Nachfrage in China sinkt und die globale Wirtschaft schwächelt.

Die Bedeutung von Ethik und Herkunft

Labordiamanten sind chemisch und physikalisch identisch mit natürlichen Diamanten, jedoch deutlich günstiger. Ihre Herstellung erfolgt in kontrollierten Umgebungen, was die Rückverfolgbarkeit erleichtert – ein Aspekt, der bei umweltbewussten Käufern immer mehr an Bedeutung gewinnt. Der negative Ruf von „Blutdiamanten“, die oft mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht werden, verstärkt den Trend hin zu synthetischen Alternativen.

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Juwelier über Labordiamanten: „Sie produzieren sie kübelweise!” © Freepik

Juweliere im Wandel

Laut Tenoris, einem Unternehmen, das die Diamantpreise in über 2.000 Geschäften in den USA analysiert, fiel der Durchschnittspreis für einen einkarätigen natürlichen Diamanten von  6.250 Euro im Mai 2022 auf 4.580 Euro im Dezember 2024. Im gleichen Zeitraum sank der Preis für einen Labor-Diamanten von 3.120 Euro auf lediglich 820 Euro. Trotz dieses Preisverfalls halten viele Kunden an natürlichen Diamanten fest. Juweliere wie Robert Willis berichten, dass Kunden immer noch bereit sind, zwischen 6.000 und 9.500 Euro für einen Verlobungsring auszugeben. Zudem betont die Branche, dass die Illusion von Größe bei Labordiamanten nicht mit der Qualität natürlicher Steine vergleichbar ist.

Rückkehr der natürlichen Diamanten?

Kluge Juweliere setzen auf die Geschichten und Emotionen, die mit natürlichen Diamanten verbunden sind. DeBeers versucht, die Begeisterung für natürliche Diamanten durch neue Marketingkampagnen zu fördern. Und während der Emmy-Verleihungen wurden weniger Prominente mit Labordiamanten gesichtet, was möglicherweise auf eine Trendwende hinweist.

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