Bälle von Schulen und Unis sowie Maskenbälle sind 2025 besonders beliebt. 61 % kaufen im Vorfeld dafür ein. Besonders gefragt sind Abendkleidung, Tracht, Schuhe, Schmuck und Kosmetik. © Shutterstock.com
„Alles Walzer – alles gut für die Volkswirtschaft: Mehr als ein Drittel der in Österreich lebenden Menschen besuchen heuer einen oder mehrere Bälle. Die Ballkultur ist damit ein fixer Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Brauchtum und Handel gehen Hand in Hand“, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands.
Belegt wird all das durch den jüngsten Consumer Check, für den Repubblika im Auftrag des Handelsverbands mehr als 1.000 Österreicher befragt hat. Demnach wollen heuer 29 % der Befragten zumindest einen, weitere 5 % sicherlich mehrere Bälle besuchen. Damit ist die Zahl der Ballbesucher gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig (von 38 % auf 34 %). Weitere 14 % der Befragten waren zum Zeitpunkt der Befragung (Mitte Jänner) aber noch unentschlossen. Angesichts der heuer besonders langen Ballsaison – der Faschingdienstag fällt auf den 4. März – könnte die Besucherzahl somit noch kräftig steigen.
Umsatzimpuls für den Handel
Eine große Lust auf Ballbesuche zeigt sich auch bei den Ausgaben: 61 % der Ballbesucher haben im Vorfeld zusätzlich zu den Ausgaben für Ballkarten, Konsumation, Anfahrt auch Einkäufe im Handel geplant. Die dafür vorgesehene Summe ist im Vergleich zum Vorjahr von 228 auf 245 Euro pro Person gestiegen. Vor zwei Jahren waren es noch rund 200 Euro. „Die Ballsaison ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein wirtschaftlicher Motor. Sie bringt in einer sonst eher verkaufsschwachen Zeit wichtige Impulse vor allem für den Modehandel, aber auch für Parfümerien, Juweliere und Blumengeschäfte“, erklärt Handelssprecher Rainer Will.
⊕ Abendkleidung (Ballkleid, Tracht, Anzug, Hemd, Sakko): 66 %
⊕ Schuhe: 44 %
⊕ Schmuck/Accessoires: 24 %
⊕ Kosmetik/Stylingprodukte: 17 %
⊕ Oberbekleidung: 17 %
Interessant: Während 72 % der Damen in neue Abendbekleidung investieren, tun dies nur 59 % der Herren. Auch bei Schmuck und Accessoires sind Damen deutlich kauffreudiger (34 vs. 15 %), ebenso bei Kosmetik- und Stylingprodukten (24 vs. 9 %).
„Die Menschen genießen besondere gesellschaftliche Ereignisse. Dafür sind sie auch bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, um ihren Status und die Zugehörigkeit mit dem passenden Zwirn oder einer schönen Tracht zur Schau zu stellen. Bei einem Ball geht es immer auch ums Sehen und Gesehenwerden. Das zeigt sich in den geplanten und getätigten Ausgaben für Outfits und Styling”, so das Fazit von Handelsverband-Geschäftsführer Will.
Die Lieblingsbälle der Österreicher
Der berühmteste klassische Ball der Welt, der Wiener Opernball, findet heuer am 27. Februar statt. Doch allerlei Kuriositäten stehen ebenfalls auf dem Ballkalender. So geht etwa in Wien-Floridsdorf am 1. März erstmals ein Jogginghosenball über die Bühne. Dresscode: Jogginghosen oder Leggings. Aber auch in den Bundesländern wird ausgiebig das Tanzbein geschwungen.
Am beliebtesten sind bei den Österreicher Faschings- oder Maskenbälle (32 %), knapp gefolgt von Schul-, Fachhochschul- oder Universitäts-Bällen (30 %). Ebenfalls sehr gerne besucht werden Bälle von Organisationen wie Feuerwehr, Polizei oder Bundesheer (20 %) sowie Bauernbälle (17 %). Stark im Rennen sind außerdem Regional- oder Gemeindebälle (16 %) und Musikerbälle (7 %).
Regionale Geschmäcker unterschiedlich
Die fleißigsten Ballgeher sind im Süden des Landes zu finden: In der Steiermark und in Kärnten geben gleich 39 % der Befragten an, zumindest einen Ball besuchen zu wollen. Fast ebenso viele (38 %) sind es in Tirol und Vorarlberg. Und obwohl es in Wien mit 450 Bällen die meisten gibt, sind ausgerechnet hier die größten Ballmuffel zuhause: Nur 29 % der Wiener wollen heuer einen Ball besuchen. Im Mittelfeld liegen Oberösterreich und Salzburg (34 %) sowie Niederösterreich und das Burgenland (33 %).
Nach Generationen betrachtet punkten Ballveranstaltungen vor allem bei der Gen Z (18 – 28 Jahre), wo heuer 46 % fix zumindest einen Ball besuchen wollen. Fast ebenso viele Ballfans (45 %) gibt es bei den Millennials (29 – 43 Jahre). Bei Angehörigen der Generation X (44 – 59 Jahre) sind immerhin 29 % vom Tanzfieber befallen, bei den Baby Boomern (60+) 26 %.
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