Kai Tutschke, Managing Director Garmin DACH.
Jede vierte verkaufte Smartwatch in Deutschland ist von Garmin, im Fachhandel ist es jede dritte. Knackt Garmin demnächst die 1.000-Euro-Grenze bei seinen Exklusivhändlern? Ein Gespräch mit Kai Tutschke, Managing Director Garmin DACH.
Blickpunkt Juwelier: Wann war Ihnen klar, dass Ihre Premium-Strategie beim Juwelier aufgeht?
Kai Tutschke: Es war ein Risiko, keine Frage. Aber wir wussten eigentlich seit 2015, als wir das erste Mal aus der Forschungsabteilung von einem neuen, speziellen Modell gehört hatten, dass es damit klappen könnte. Die Chronos war das richtige Produkt, um es exklusiv über den Juwelier zu vertreiben. Dazu haben wir mit Simon Schön und seinem Team einen exklusiven Vertrieb aufgebaut. Denn es war klar, dass wir nur mit einer 360-Grad-Strategie erfolgreich sein können. Es ist wie so oft im (Business-)Leben: Entweder man macht etwas richtig oder gar nicht.
BJ: Eigentlich findet die aktuelle Diskussion bei Smartwatches rund um die Apple-Preislage statt, also zwischen 250 und 400 Euro. War Ihnen klar, dass Sie bei den Exklusiv-Juwelieren Durchschnittspreise von mehr als 800 Euro erzielen würden?
Tutschke: Es gibt eine Käuferschicht für Luxusuhren, also warum sollte dies nicht auch für den Smartwatch-Bereich gelten, wenn die Uhren gut verarbeitet und die Features brauchbar sind? Für uns war das von Anfang an klar. Zumal wir ja in der Vergangenheit genügend Kunden kennen gelernt haben, die bereit sind, viel Geld in ihre Sport- und Technikprodukte zu investieren.
BJ: Wie zufrieden sind Sie mit der Gesamtentwicklung im Uhrenfachhandel?
Tutschke: Wir sind sehr zufrieden und wachsen überproportional stark. Laut uns vorliegenden Marktforschungsergebnissen ist der Wearable-Markt im Uhrenfachhandel in den vergangenen 12 Monaten um 40 % gewachsen, wohingegen sich unser Marktanteil im gleichen Zeitraum verfünffacht hat.
BJ: Warum glauben Sie, setzen Ihre Mitbewerber keine solch intensive Exklusivstrategie mit dem Juwelier um?
Tutschke: Unsere Strategie, das können wir zum jetzigen Zeitpunkt schon sagen, ist aufgegangen. Und wir freuen uns natürlich darüber, dass wir unseren Mitbewerbern eine Nasenlänge voraus sind. In unserem Fall eignet sich das Sortiment sehr gut für eine Exklusivstrategie. Garmin kommt ursprünglich aus dem Luftfahrtbereich, und konnte in den vergangenen 30 Jahren eine Reputation aufbauen, weil wir ein nachhaltiges und verbindliches Business machen. Das passt zum Juwelier.
BJ: Wird der Durchschnittspreis weiter steigen?
Tutschke: Da bin ich mir sicher. Es werden weitere exklusive Modelle für den Uhrenfachhändler folgen – auch weil wir mit unserer Strategie erfolgreich sind.
Das ganze Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von „Blickpunkt Juwelier“.
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