LGD als Chance: Und wieviel Einkaräter haben Sie schon verkauft?

LGD Schmuck Österreich

Die Gretchenfrage Mine oder Labor? Bei Herstellern und Händlern sorgt das Thema weiterhin für Diskussionen. Die Verbraucher sehen das Thema entspannter. Ob Mutter Natur oder Hightech den Diamanten im Verlobungsring geschaffen hat, spielt kaum eine Rolle. © DJ

Werden Labordiamanten à la longue zur Benchmark beim Verlobungsring, oder können Naturdiamanten ihr einst ganz klar angestammtes Terrain halten, bzw. zurück erobern? Diese Frage wird seit Jahren mit wachsender Vehemenz diskutiert – bislang noch ohne endgültiges Ergebnis. Die Indizien sprechen immer stärker dafür, dass es keinen klaren Sieger geben wird, sondern dass sich die beiden Edelsteinvarianten das wichtige Marktsegment werden teilen müssen. Ob es eine friedliche Koexistenz oder ein erbitterter Kampf um Marktanteile wird, ist derzeit aber noch offen.



Der Diamant als einzig wahres Symbol der großen Liebe ist eine US-amerikanische Erfindung aus den 1930er-Jahren, die sich – wie viele andere – international etabliert hat. Und auch wenn sich Konsumgewohnheiten und Trends in den knapp 100 Jahren immer wieder geändert haben, blieb der Diamant das Non plus Ultra am Verlobungsring. Allerdings funkelt mittlerweile auf mehr als jedem zweiten Ring, den ein US-Bräutigam seiner Herzensdame beim Antrag an den Finger steckt, ein Labordiamant. In Europa bzw. speziell Deutschland hat der Boom der Hightech-Edelsteine etwas später eingesetzt, die Kurve zeigt aber ebenfalls klar nach oben. Laut einer anlässlich der diesjährigen Inhorgenta von der Unternehmensberatung Responsio und dem SINUS-Institut durchgeführten Studie können sich 67% der Deutschen grundsätzlich vorstellen, einen synthetischen Diamanten zu kaufen. In der jungen Zielgruppe (für die das Thema Verlobung eher im Fokus steht als z.B. für die Boomer-Generation) und bei Frauen fällt die Bereitschaft sogar noch höher aus (75 bzw. 73%). Auch das Feedback, das DJ aus der Branche erhält, zeigt, dass deutsche Schmuckkäufer den Labordiamanten grundsätzlich sehr positiv gegenüber stehen.

Emotionale Symbolik & pragmatische Kaufentscheidungen

Eine Entwicklung, von der Produzenten und Händler von Naturdiamanten ziemlich kalt erwischt worden sind – vor allem, weil sie die aufkommende Konkurrenz lange Zeit unterschätzt hatten. Zu sehr hatte man auf die Gleichung „echte Gefühle = echte, sprich natürliche Diamanten“ vertraut und dabei übersehen, dass die Verbraucher ganz anders kalkulieren. Denn obwohl die Verlobung für jedes Paar ein hochemotionales Thema ist, spielen beim Kauf des Ringes für den Antrag auch ganz pragmatische Faktoren eine entscheidende Rolle. Allen voran der Preis.

In den USA gilt weiterhin die Regel, dass der Verlobungsring mindestens das zwei bzw. dreifache Monatsgehalt des künftigen Bräutigams kosten sollte, in Deutschland gibt man es deutlich günstiger – zwischen einem halben und einem Monatsgehalt. Dass in Zeiten schwacher Konjunktur und trüber Zukunftsaussichten der finanzielle Spielraum vieler Paare wenig Luft nach oben hat, liegt schon fast auf der Hand. Gleichzeitig ist der Trend zum möglichst großen Edelstein auf beiden Seiten des Atlantiks klar erkennbar. Die logische Konsequenz aus dem Wunsch nach mehr Carat und begrenztem Budget ist klarerweise der Labordiamant, der mittlerweile nur mehr rund ein Zehntel eines in Größe und Qualität vergleichbaren  Naturdiamanten kostet.

Die Frage nach der Herkunft des Diamanten – ob aus einer Mine oder einem Labor bzw. auch im Hinblick auf Umwelt- und Ethikfragen – spielt für das Gros der Brautpaare dagegen wenig bis gar keine Rolle.

Das Argument der Werthaltigkeit, das von der Naturdiamanten-Fraktion immer öfter in die Waagschale geworfen wird,  fällt auf Verbraucherseite bisher noch auf wenig fruchtbaren Boden. Natürlich ist man sich bewusst, dass ein Labordiamant kein Anlageobjekt ist  – aber wer will bei der Suche nach dem perfekten Verlobungsring schon ernsthaft daran denken ihn möglicherweise in ein paar Jahren wieder zu verkaufen.  Auch das Argument, dass ausschließlich Mutter Natur etwas erschaffen kann, das der (hoffentlich) ewigen Liebe würdig ist, ist nicht so überzeugend, wie die Naturdiamantenindustrie glaubt. Menschlicher Erfindergeist und geringere Umweltbelastung ist für viele Brautpaare mindestens ebenso überzeugend.

Chris Roy Rauschmayer
Chris Roy Rauschmayer, Geschäftsführer © Rauschmayer

Natürliche Diamanten stehen für Einzigartigkeit – Created Diamonds für Innovation. Diese Kombination macht unser Sortiment zukunftsfähig und stärkt die Beratung unserer Partner.

Chris Roy Rauschmayer, Geschäftsführer, Rauschmayer

Statt entweder/oder lieber eine sowohl als auch-Strategie

Dass der Markt für Verlobungsringe in einem großen Umbruch steht, ist ein Fakt, dem sich weder Hersteller noch Händler á la longue entziehen können. Im unteren Preissegment wird der Labordiamant seinen Marktanteil ziemlich sicher weiter ausbauen und auch für Käufer, die mehr ausgeben wollen und können oder den innovativen Twist schätzen, wird er eine mögliche Option sein.

Im Premium- und Luxussegement wird der Naturdiamant die Nase vorne behalten. Einige Hersteller, wie etwa Rauschmayer, setzen auf beide Varianten – aus gutem Grund: „Wir bietet neben natürlichen Diamanten auch Created Diamonds an. Damit schaffen wir ein Produktportfolio, das die gesamte Bandbreite der Kundenbedürfnisse abdeckt – vom LOHAS-Kunden, der bewusst nachhaltig einkauft, bis hin zum klassischen Käufer, der die Tradition des natürlichen Diamanten schätzt. Unsere Philosophie: Juweliere sollen auf alle Kundenfragen die passende Antwort geben können“, sagt Chris Roy Rauschmayer, Geschäftsführer von Rauschmayer.

Chris Roy Rauschmayer LGD Zitat

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