Der Non-Food-Handel verzeichnete im September das schwächste Monatsergebnis seit Juni 2024 – real -1,5 Prozent. © Freepik
Der österreichische Einzelhandel steht weiter unter starkem Kostendruck. Laut dem aktuellen WIFO-Konjunkturreport im Auftrag des Handelsverbands stagnierten die Umsätze im 3. Quartal 2025 real – trotz leichter nomineller Zuwächse. Damit setzt sich der seit 2023 anhaltende Seitwärtstrend fort.
Stagnation und steigende Kosten
Kumuliert stiegen die Umsätze in den ersten neun Monaten 2025 nominell um 3,3 %, real um 1,5 %. „Der hohe Kostendruck, vor allem durch Energiepreise, führt zu steigenden Insolvenzen und rückläufiger Beschäftigung“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands. Die Inflation lag im Oktober bei 4 %, also deutlich über dem Eurozonen-Durchschnitt von 2,1 %. Haupttreiber sind Energiekosten und Dienstleistungen, erklärt WIFO-Ökonom Jürgen Bierbaumer.
Insolvenzen und Arbeitslosigkeit nehmen zu
Im 3. Quartal wurden laut KSV 1870 insgesamt 990 Insolvenzen eröffnet, davon 190 im Handel – ein Plus von 13 % gegenüber dem Vorjahr. Damit entfällt nahezu jede fünfte Insolvenz auf den Einzelhandel.
Auch die Beschäftigung sinkt: Der Handel ist mit über 45.000 Arbeitslosen die Branche mit den meisten Jobsuchenden und dem höchsten Zuwachs (+3.633 Personen) gegenüber 2024.

Non-Food-Handel schwächelt
Rückläufige Preise bei Gütern des täglichen Bedarfs entlasten zwar Konsumenten, bremsen aber das Umsatzwachstum. Im Non-Food-Bereich sanken die Umsätze im September real um 1,5 %, das ist der schwächste Monat seit Juni 2024. Deutschland zeigte sich etwas robuster, die dortigen realen Umsätze entwickelten sich besser als in Österreich.
Ausblick: Hoffnung auf das Weihnachtsgeschäft
Für 2025 erwartet das WIFO eine Inflation von 3,5 %, für 2026 2,4 %. Die Sparquote bleibt mit 11 % hoch, der Konsum bleibt verhalten. Das Weihnachtsgeschäft gilt nun als entscheidender Faktor, um die Jahresbilanz vieler Händler zu stabilisieren.













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