
Was kommt: Individualität, Nachhaltigkeit und kreative Kombinationen © Thomas Sabo
Mix it. Eine Mischung aus klassischen Designs, modernen Neuinterpretationen und verantwortungsvollem Luxus wird 2025 die Schmuckbranche prägen. Besonders im Fokus stehen nach wie vor die Trends Layering und Stacking, individuell kombiniert für maximalen Ausdruck und um persönliche Styles einzigartig zur Geltung zur bringen.
Der Erfolg von Pandora wirft für Mitbewerber die Fragen auf: Wie schafft es diese Marke, dort zu bestehen, wo andere längst aufgegeben haben? Welcher Fokus garantiert auch künftig Erfolg?
Wir erinnern uns an die Glanzzeiten von Pandora, Nomination und Thomas Sabo – die „drei Musketiere“ der Schmuckbranche. Der Fachhandel profitierte davon, es mangelte weder an Umsatz noch an Gewinnmöglichkeiten. Diese Ära gehört aber der Vergangenheit an. Was damals funktioniert hat, tut es heute nicht mehr? Es braucht neue Konzepte.
Pandora positioniert sich heute anders. Bemerkenswert dabei: Im Fokus steht nach wie vor das Thema Sammeln, das andere Anbieter als überholt betrachtet und aufgegeben haben. Aber Schmuck zu sammeln ist nicht out. Ganz im Gegenteil, wie die aktuelle Bilanz des dänischen Global Players zeigt. Sammelkonzepte für Charms, Beads oder Links sind erfolgreich, da sie weit über Schmuck als bloß dekoratives und/oder edles Accessoires hinausgehen: Jede Trägerin gestaltet damit ihre persönliche Geschichte und trägt ihre Erinnerungen sichtbar am Körper. Zum gehört das Prinzip der progressiven Vervollständigung, ein wenig überspitzt oder treffend formuliert, in der menschlichen DNA festgeschrieben: man liebt es, etwas Schritt für Schritt aufzubauen, da ein Gefühl von Entwicklung und Kontinuität vermittelt. Durch die stetige Erweiterung wird Schmuck zu einem emotionalen Begleiter und jeder Kauf ein weiterer Ausdruck der Persönlichkeit, einer besonderen Erinnerung, einem lieben Menschen. Auch beim Wunsch nach Selbstbelohnung liegt der Gedanke an ein neues Schmuckstück nahe und damit der erneute Besuch beim Juwelier des Vertrauens.
Erfolgsstrategie. Layering und Stacking bleiben ein großer Schmuck-Trend und Pandora oder Nomination sind Paradebeispiel e dafür, wie gut Konzepte, die die Sammelleidenschaft der Konsumenten anregen, funktionieren. Fachhändler und Juweliere sollten das Thema also unbedingt in ihre Strategie integrieren. © Pandora/ Nomination
Sammelleidenschaft
Pandora beweist: das Sammeln von Charms, Ringen, Ketten, Ohrringen und Armbändern hat sich längst etabliert und es bleibt aktuell. Der Erfolg der Marke beruht auf der konsequenten Fokussierung auf ihre Kernkompetenz. Dabei setzt man – effektiver als die Konkurrenz – auf gezieltes Online-Marketing mit Influencerinnen und Influencern, was zu Milliardenumsätzen (-7% im 1. Halbjahr 2025) führt und dem Unternehmen und seinen Produkten viel Aufmerksamkeit verschafft.
Wenn Fortsetzungs- oder Wiederholungskäufe beim Fachhändler nicht gelingen, liegt es also nicht daran, dass das Schmucksammeln out ist, sondern viel mehr am falschen Konzept. Die erste Frage, die sich der Fachhändler stellen muss, ist daher: Will ich dieses Thema aktiv nutzen und in Mehrumsatz ummünzen? Lautet die Antwort „Ja“, gilt es in erster Linie das Sortiment zu überprüfen und – eventuell auch mit neuen Lieferanten/Marken – zu optimieren sowie auch die Präsentation am POS. Wer den Sammeltrend lieber ignorieren möchte, muss nach einer Alternative mit ähnlich viel Potenzial suchen und das entsprechend umsetzen.
Armcandy von @ Jackie Gold
Individuelle Styles
DerJuwelier.at weist immer wieder auf das große Potenzial von Layering und Stacking hin, denn diese beiden Trends, die sich schon seit Jahren auch in Deutschland halten und bisher keine Ermüdungserscheinungen zeigen, korrespondieren perfekt mit dem Wunsch vieler Frauen (und mittlerweile auch von immer mehr Männern) ihre Schmucksammlung sukzessive zu vergrößern. Aus der letzten Zeit gibt es eine Reihe von Beispielen, die zeigen, dass eine auf die Sammellust ausgerichtete Strategie erfolgreich ist – und zwar nicht nur im Lifestyle-Sektor. Dass das auch mit Fine-Jewellery funktioniert, sieht man an der niederländischen Marke Jackie Gold und ihrem erfolgreichen Deutschlandstart im Vorjahr. Schmuck in 14 Karat, mit echten Farbedelsteinen und Süßwasserperlen, in der Einstiegspreislage und perfekt auf Layering und Stacking ausgelegt: Alle Ketten haben drei Ösen, mit denen die Länge variiert werden kann, die zarten Ringe und Armbänder sind geradezu prädestiniert um zu mehreren getragen zu werden und die Ohrringe gibt´s nicht nur im Paar, sondern auch einzeln. Auch Thomas Sabo, eine Marke, ohne die in Deutschland kaum ein Trend läuft, widmet sich wieder verstärkt dem Sammel-Thema. Der VW-Bus, Klassiker und Verkaufsschlager aus der „guten, alten Zeit“ ist wieder im Sortiment und mit Charm Club Connect macht man das Sammeln noch flexibler, kreativer und individueller.

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