Ausgaben im Onlinehandel steigen um 5 Prozent auf 10,6 Mrd. Euro. © Shutterstock.com
Die brandneue Ausgabe der bundesweiten „eCommerce-Studie Österreich” des Handelsverbandes belegt das wirtschaftliche Comeback des Onlinehandels sowie ein massives Wachstum von +36 Prozent im Mobile Shopping. Deutliche Steigerungen der Käuferzahlen treffen heuer auf moderat steigende Pro-Kopf-Ausgaben.
Mehr Umsatz, mehr Kundschaft, gute Aussichten
„Der Onlinehandel ist wieder auf der wirtschaftlichen Überholspur, allerdings fließt ein Gutteil der Umsätze ins Ausland. Bis Ende April 2024 sind die eCommerce-Ausgaben der Österreicherinnen und Österreicher im Vorjahresvergleich um 5 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro angestiegen. Der Überflieger ist heuer das Smartphone-Shopping mit einem gewaltigen Zuwachs von 36 Prozent. Mobile Kauftransaktionen nehmen damit rapide zu. Für 2025 erwarten wir eine anhaltend positive Umsatzentwicklung”, kommentiert Rainer Will, Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbandes, die zentralen Ergebnisse der Studie.
Im gesamten Distanzhandel (Versandhandel, Interneteinzelhandel, Mobile Commerce) beläuft sich das Plus heuer ebenfalls auf 5%, die Ausgaben belaufen sich damit auf 11 Milliarden Euro. Die Zahl der aktiven heimischen Webshops steigt auf über 12.000.
Dramatisch: Kaufkraftabfluss der heimischen Shopper ins Ausland
Der tatsächliche Sitz der Handelsunternehmen spielt für die Käufer im Internet und Versandhandel keine maßgebliche Rolle. Dennoch greifen 17% nur auf Anbieter aus Österreich zurück. Ein Fünftel (19%) bestellt die gewünschten Produkte ausschließlich im ausländischen Distanzhandel.
„Der Kaufkraftabfluss der heimischen Shopper ins Ausland steigt auf 54 Prozent. Die Gesamtausgaben der heimischen Konsumentinnen und Konsumenten im ausländischen Distanzhandel liegen 2024 bereits deutlich über jenen im inländischen Online- und Versandhandel. Mittlerweile fließen fast 6 Milliarden Euro, deutlich mehr als die Hälfte der Umsätze, an ausländische Webshops. Die Österreicherinnen und Österreicher finanzieren damit rund 150.000 Jobs im Ausland, auch aufgrund unfairer gesetzlicher Rahmenbedingungen und mangelhafter Zollkontrollen”, moniert Handelssprecher Rainer Will.
Jüngere Zielgruppen kaufen deutlich häufiger bei ausländischen Anbietern ein als ältere. Der Ausgabenanteil beim ausländischen Distanzhandel liegt bei der jungen Generation zwischen 15 und 29 Jahren bei 58 Prozent und sinkt kontinuierlich mit dem Alter. Von der Generation 50+ kauft nur mehr die Hälfte bei ausländischen Anbietern ein.
„Man sieht, die Österreicherinnen und Österreicher geben heuer mehr online aus, allerdings für billigere Waren aus dem Ausland. Daher setzt sich der Handelsverband vehement für mehr FairCommerce im europäischen Handel ein. Die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen sowie die Abschaffung der 150 Euro-Zollfreigrenze bis spätestens 2026 sind alternativlos”, so das Fazit von HV-Geschäftsführer Rainer Will. (Quelle: Handelsverband)
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