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Der Handelsverband Österreich zieht Bilanz für das Weihnachtsgeschäft 2022 und blickt auf das Jahr 2023. Die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Das Positive zuerst: Das Weihnachtsgeschäft lief gut. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands (HV) bilanziert: „Die österreichischen Händler sind mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden. Es bleibt allerdings ein Einmaleffekt, denn real werden wir weit hinter dem Vorkrisen-Niveau bleiben. Gleichzeitig steigen Personalkosten, Mieten und Energiekosten – was uns vor große Herausforderungen im Jahr 2023 stellen wird, da ab Februar die Kaufbereitschaft traditionell abnimmt. Erst ab Mitte des Jahres erwarten wir eine Entspannung.“
Konsumenten kauften Gutscheine
10 Prozent aller Umsätze im Weihnachtsgeschäft wurden zwischen Heiligabend und Silvester erwirtschaftet. Ein Grund dafür ist, dass heuer zu Weihnachten häufig Geld verschenkt wurde. Gutscheine, die verschenkt wurden, werden noch bis in den Jänner und Februar hinein eingelöst. Gutscheine standen 2022 auf Platz 1 der häufigsten Geschenke. 38 Prozent der Konsumenten entschieden sich, einen Gutschein zu kaufen. Darauf folgten die „traditionellen“ Weihnachtsgeschenke wie Bekleidung, Kosmetik, Süßes, Bücher und Spielzeug.
Rainer Will interpretiert die Ergebnisse folgendermaßen: „Die Menschen sparen in der Teuerungskrise mehr bei sich selbst, als bei ihren Liebsten und deren Weihnachtsgeschenken. Gutscheine haben heuer alle Produktgeschenke übertrumpft, die dem Handel noch mit stabilen Umsätzen durch den Jänner helfen werden. Man schenkte damit gewissermaßen Wahlfreiheit.“
Ausblick: 2023 wird herausfordernd
Wie der Handelsverband berichtet, wurden 2022 Reallohnverluste verzeichnet, die nun durch die Kollektivvertragsabschlüsse ausgeglichen werden. Der heimische Handel erwartet ein anspruchsvolles erstes Halbjahr 2023, nachdem neben den höheren Löhnen, auch die Mieten ansteigen und die Energiepreise noch auf einem hohen Niveau bleiben werden.
Der Handelsverband ruft Banken dazu auf, im ersten Halbjahr 20203 als Finanzierungspartner zu agieren, um gemeinsam einen Aufschwung zu schaffen. In der Pressemitteilung des Handelsverbandes heißt es weiters: Ab dem 2. Halbjahr 2023 hoffen wir darauf, dass die Bevölkerung wieder mehr Vertrauen in die Zukunft gewinnt und ein Aufschwung möglich wird. Die Bundesregierung ist dringend gefordert, überfällige Strukturreformen am Arbeitsmarkt und bei Gebühren, die den stationären Handel belasten, umzusetzen, um Aufschwung strukturell zu unterstützen.
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