Die Beratungsfirma Bain & Company ermittelt den jährlichen Rapport für die Antwerp World Diamond Center und hat somit einen guten Überblick über die Lage am weltweiten Diamant-Markt. Neben dem allgemeinen Absatzplus von 2 % schürfen die Minen deutlich mehr. 2018 rund 20 % mehr als im Vorjahr. Vor allem China und USA haben eine starke Nachfrage. Und dort vor allem die Generation der Millennials. Junge Chinesinnen beispielsweise lassen sich den Diamantenschmuck nicht mehr schenken, sondern kaufen selbst ein.

Das Plus wird in allen Teilen der Diamanten-Wertschöpfung beobachtet. „Dieser Trend wird sich voraussichtlich bis in die 2030er-Jahre fortsetzen“, sagte Josef Ming, Luxus-Experte bei Bain, der Schweizer „Handelszeitung“. Sein Tipp: Die Diamantenbranche sollte sich stärker auf junge Kunden ausrichten. Der Schmuckhandel sollte also auch eine wachsende Nachfrage über Online-Kanäle befriedigen können.

Entwarnung gibt Bain zur Entwicklung künstlicher Diamanten. Zwar hätten sich so genannte CVD-Steine endgültig durchgesetzt, würden aber keine große Rolle spielen. Im Bain-Bericht heißt es dazu: „Gelingt es den Anbietern, die natürlichen Diamanten klar von den Laborsteinen abzugrenzen, indem Letztere beispielsweise als Modeschmuck verkauft werden, dürfte sich der negative Einfluss der Kunstdiamanten auf das Marktwachstum bis zum Jahr 2030 auf minus 5 bis minus 10 Prozent beschränken.“

Derzeit liege der globale Umsatz mit Rohdiamanten bei 16 Milliarden Dollar, der von Labor-Diamanten bei rund 2 Milliarden Dollar bei geschätzten Wachstumsraten von rund 5 %. 2024 würde der weltweite Umsatz der Kunstdiamanten somit bei rund 5 Mrd. Dollar liegen. Bei den Rohdiamanten rechnen die Bain-Fachleute um ein jährliches Plus von 2 %.