Rohdiamanten: Die Preise steigen kräftig

De Beers hat die Preise für Rohdiamanten deutlich hinaufgesetzt. Vor allem bei kleineren Rohdiamanten müssen die Käufer tiefer in die Tasche greifen.



Schlechte Nachricht für Schmuckhersteller und Goldschmiede: Diamanten werden deutlich teurer. Und es ist fraglich, ob diese Preiserhöhung an die Kunden weiter gegeben werden kann. Zu dieser Einschätzung kommen Teilnehmer bei der jüngsten Verkaufsrunde von De Beers. Nach einer starken Saison ist die Nachfrage nach neuen Diamanten groß. Dies veranlasste De Beers, die Preise für kleinere Rohsteine um 15 Prozent zu erhöhen, wie Marktbeobachter berichten. Die Preise für größere, polierte Diamanten mit mehr als 0,30 Karat stiegen um fünf bis zwölf Prozent.

Verkauf aller Rohdiamanten?

Die rege Nachfrage zeigt, dass vor allem in den USA zu den Feiertagen Brillanten gefragt waren. Dadurch ist aber auch die Nachfrage nach Rohdiamanten sehr hoch. Marktbeobachter gehen daher davon aus, dass De Beers alle Steine verkaufen werde, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Verkaufserlöse von De Beers sollten im Jänner demnach höher ausfallen als im Dezember. Vor Weihnachten verkaufte De Beers Diamanten um 332 Millionen Dollar.

In den vergangenen drei bis vier Monaten gab es positive Nachrichten aus den USA. Dies habe die Verkäufe und die Preise in die Höhe getrieben, erklärt ein Marktbeobachter. Hinzu kommt der indische Markt, wo vor allem Kleinwaren gefragt sind. Sehr gute Verkaufszahlen der Luxus-Marken lässt auf eine weiterhin hohe Nachfrage schließen.

Gutes Geschäft auf dem Sekundärmarkt

Die Branche hat die meisten Änderungen vorweggenommen. Schließlich erzielten die Wiederverkäufer mit den früheren Preisen von De Beers auf dem Sekundärmarkt beträchtliche Gewinne. Nach der Preiserhöhung liegt diese Prämie nur mehr bei zehn Prozent. Allerdings sind die Rohdiamanten von De Beers immer noch billiger als auf dem freien Markt, wo die Preise bereits in den letzten zwei Monaten stark angestiegen sind.

De Beers litt wie die meisten Unternehmen 2020 unter den Auswirkungen der Pandemie. Doch im Vorjahr verzeichnete De Beers eine robuste Nachfrage. Wie der Konzern in einer Investorenpräsentation erklärte, sind die Preise in etwas mehr als einem Jahr um 23 Prozent gestiegen. Ein Marktbeobachter gibt jedoch zu bedenken, dass die Kunden entsprechende Preiserhöhungen nicht akzeptieren könnten. Und dies würde zu geringeren Gewinnspannen führen.

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